APRIL 2011


Motto für April

"Genießt das Blühen und das Grünen,
saugt es mit euren Augen auf,
lasst wieder strahlen eure Mienen,
bald nimmt der Sommer seinen Lauf."

(von mir)

Ostermontag - 30.04.2011

Den Ostermontag verbringen wir ganz ruhig. Das Wetter lockt auch nicht gerade ins Freie, selbst die Katzen bleiben drin. Insgesamt hatten wir sehr schöne Ostertage, die durch Cindys Anwesenheit, d.h. ihren Dienst entsprechende Bereicherung fanden. Danke, liebe Cindy auch an deine Familie, denn sie musste alle 4 Tage auf die "Mami" verzichten.
Der Alltag am Dienstag lässt nichts Gutes erwarten. Biene war die ganze Nacht unruhig und zeigt wieder die gleichen Anzeichen wie vor 2 Wochen. Wolfgang und ich sind äußerst besorgt um sie. Der Tierarzt hat ab Mittag Sprechstunde und so macht sich Wolfgang mit Biene auf den Weg. Mit der Botschaft, Biene muss notoperiert werden, sind die Beiden schnell wieder da. Wolfgang sitzt von da an auf Abruf, denn die Praxis meldet sich, wenn sie die OP einschieben können. Dies erfolgt um 18.00 Uhr. Ich bange ab jetzt... Gegen 20.00 Uhr treffen sie wieder ein. Biene schläft noch, hat aber die Entfernung der vereiterten Gebärmutter gut überstanden. Ich atme auf !!! Sebastian, der dankenswerter Weise kurzfristig seinen Dienstbeginn um 2h vorgezogen hat, unterstützt Wolfgang u.a. bei der Medikamentengabe an Biene. Die Nacht übersteht sie relativ gut. Heute erhielt sie nochmals eine Infusion und in 8 Tagen werden die Fäden gezogen. Sie läuft logischer Weise noch recht langsam, aber wieder mit erhobenen Schwanz. Mit einem weißen Babybody, den ihr Wolfgang und Sebastian zum Schutz der Wunde übergezogen haben, sieht sie echt süß aus. 
27. April 2010 - ein Wendepunkt in meinem ALS - Dasein! Plötzlich ging es um Tod oder Leben..., d.h. Ersteres, was meiner Familie auf der ITS offenbart wurde, während ich mich im künstlichen Koma befand oder die Entscheidung für eine lebensverlängernde Maßnahme in Form eines Luftröhrenschnittes, invasive Beatmung mittels Tracheostoma. Wir haben uns gemeinsam wider meines Palliativplanes für meine Lebensverlängerung entschieden. Danke - es war die völlig richtige Entscheidung! Entgegen der Prophezeiungen durch die Ärzte, dass ich mit Tracheostoma weder sprechen noch normal essen kann, beweise ich das Gegenteil. Glaube versetzt eben doch manchmal Berge! 
Den April schließen wir ab, indem wir der Hexenverbrennung beiwohnen. Den lodernden Flammen nach zu urteilen, muss die Eichgrabener Hexe ein ganz schön giftiges Luder gewesen sein. Wir genießen bei einem Bierchen gemeinsam mit Markus den Abend im Freien auf dem hiesigen Festplatz. 

Osterwoche vom 19. - 24.04.2011

Für Flecki fängt die Woche sehr gut an, denn sie darf das 1. Mal nach draußen in den Garten. Oh, ist das spannend - soviel Neues!!!  Biene und Schnurri beobachten von unterschiedlichen Plätzen aus, was die Kleine veranstaltet. Zu niedlich! Als unser Nachbar mit Hund Leo (Bienes Freund) vorbei kommt, nimmt Flecki mit hoher Geschwindigkeit reißaus. Nachdem Cindy, Wolfgang und ich wieder ins Haus gegangen sind, dauert es nicht lange und Flecki kommt hinterher gesprungen - gute Mietze! 
Cindy nimmt sich meinem Kopfschmuck an, gibt ihm frische Farbe und stylt ihn. Nun bin ich für Ostern salonfähig. Meine Bronchitis will sich noch nicht so richtig von mir verabschieden. Dadurch muss ich weiter 3 x am Tag inhalieren und den Hustenassistenten lohnt es gar nicht weg zu räumen. 
Ab Mittwoch lasse ich mich in sommerliches Outfit kleiden, d.h. T-Shirt mit kurzem Arm und keine Decke mehr im Rollstuhl. Das tut richtig gut. 'ne Hose trage ich natürlich auch ... 
Flecki genießt die neue Freiheit, aber am Donnerstagvormittag kommt sie mit buschigem Schwanz ins Haus geschossen und verschmäht jeglichen weiteren Ausgang. Da war wohl ein Kater zu nahe gekommen - der Geruch lässt es vermuten!
Der Ostersonnabend bringt mir in doppelter Hinsicht Freude. Das am Morgen abgesaugte Sekret ist seit 2 Wochen erstmals wieder klar und flüssig. Das wird auch wirklich Zeit, denn 3 x täglich inhalieren und x-Mal den Hustenassistenten zum Einsatz bringen, muss sich doch endlich auszahlen. Am späten Nachmittag erwarten wir die 4 Dresdner Hauffes. Gemeinsam wird gegrillt, zuvor darf Luis den Osterhasen "haschen". Ein Puzzle vom Maulwurf, bestehend aus 20 Teilen setzt er gleich zusammen - da staunen Oma und Opa! Moritz ist inzwischen knapp 9 Monate alt und ein zu süßes Kerlchen, aufgeweckt und freundlich sowie mit dem gewissen Rundumblick, um alles mitzubekommen, was so passiert. Gerade meldete sich Rüdiger telefonisch, um uns frohe Ostern zu wünschen. Auch bei ihm ist alles im grünen Bereich. Also für Wolfgang und mich ein wirklich schöner Ostertag.
Zum Ostersonntag haben wir geplant, mit Hauffe jun. zum Brunch ins Theater zu gehen. Mir ist zunächst etwas mulmig, da ich mir nicht sicher bin, ob meine Sekretbildung sich nun endlich mal wieder in Grenzen hält. Aber wie ein Wunder klappt es prima. Cindy muss mich im Theater nicht einmal absaugen und ich kann das Essen genießen und vor allem das familäre Zusammensein - wunderschön!

Woche vom 11. - 17.04.2011

Da mein Sekret richtig eitrig ist und mir nach wie vor ziemlich mieß ist, bestellt Cindy den Hausarzt. Er verordnet mir Antibiotika, welches ich 2 x täglich über 6 Tage einnehmen muss. I gitt i gitt, ist das Zeug bitter! Da die Tablette sehr groß ist, kann ich diese nur gemörsert in Apfelmus schlucken. Den Tag verschlafe ich abermals, aber zwischendurch esse und trinke ich etwas.
Wolfgang fährt mit Biene wieder zum Tierarzt, wo sie wieder 4 Spritzen und Medikamente bekommt. Ein kleines Bisschen lebhafter wird sie langsam wieder. Aus Oldenburg meldet sich Rüdiger, um sich nach den "angeschlagenen" Weiblichkeiten zu erkundigen. Ich bzw. wir freuen uns sehr über seinen Anruf.
Zur Wochenmitte haben sich Frauchens- und Bienes Zustand gebessert. Ich verschlafe den Tag nicht mehr und Biene kündigt wieder "ungebetene" Gäste durch lautstarkes Bellen an. Flecki hats dafür schwer, sie wird sterilisiert. Sie übersteht den Eingriff gut. Wolfgang stellte sich routinemäßig dem Hausarzt vor. Dieser war sehr zufrieden mit den Blutdruck-, Zucker- und weiteren Werten. Das beruhigt mich immer unheimlich, denn er ist meine ganze Stütze!!!
Die 2. Wochenhälfte verläuft ruhig und tut meiner Genesung gut. Nachdem ich am Dienstag meine Kräfte eindeutig überschätzt hatte, unternehme ich am Sonnabend den nächsten Versuch, im Rollstuhl in der Küche mit zu frühstücken. Das Wahre ist es noch nicht, denn Markus muss mich viel absaugen und selbst der Hustenassistent wird benötigt. Ich bin doch recht froh als ich wieder im Bett liege. Ab Sonntag klappt alles wieder besser und ich brauche auch keine "bitteren Pillen" mehr nehmen. 

Tage vom 01. - 10.04.2011

Es ist leider kein Aprilscherz, aber mein Laptop bleibt schwarz und das zum Freitag. Schöner Mist!!! Wolfgang fährt zu BWK (Bürotechnik, Werbung, Kommunikation GmbH) in Zittau - Resultat: Das Netzteil ist defekt, sodass ein neues bestellt werden muss. Also ist fürs Wochenende für mich computern out - ganz prima!!! Am gleichen Tag bekomme ich meine neue Matratze, auf die ich mich schon sehr freue... Die erste Nacht damit gestaltet sich schon sehr schwierig. Nach 2 h Lagerung auf dem Rücken brennt mein Steiß wie Feuer. Zur Entlastung lagert mich Sebastian auf die Seite. Das halte ich aber eben auch nur höchstens 2 h aus. Trotzdem bin ich optimistisch und glaube, dass es eine Frage der Gewöhnung ist... Bis Mittwoch quäle ich mich so recht und schlecht mit viel Schmerzen durch, dann ist meine Geduld am Ende und Markus tauscht mit Wolfgang die "ideale" Matratze gegen die Wechseldruckmatratze wieder aus. Letztere wurde zum Glück vom Sanihaus noch nicht abgeholt. Ach, kann ich daraufhin wieder gut schlafen. Nun fehlt mir nur noch mein PC, denn weder Montag, noch Dienstag oder Mittwoch ist das Netzteil eingetroffen (ist schon ne schwache Leistung von BWK). Große Freude am Donnerstag ist die Lieferung eingetroffen und Wolfgang kann am späten Nachmittag das neue Netzteil für schlappe 49,00 Euro abholen. Ich muss meinen "Nachholebedarf" umgehend befriedigen und chatte bis Mitternacht.
Aufgrund des schönen Wetters am Sonntag eröffnen Hauffes mit Häusers die Grillsaison. Wolfgang hat leckeren Kartoffelsalat bereitet und auf dem Grill brutzeln Steaks, Bratwürste und Bulletten. Bereits das Frühstück haben wir im Garten eingenommen, so schön! Ein gelungener Start in den Frühsommer! 
Am Mittwoch besuchen mich Susanne und Hannelore vom Chor, natürlich mit selbstgebackenem Kuchen - sehr lecker! Sie berichten mir vom Frühlingskonzert, welches erfolgreich und auch gut besucht war. Das freut mich! Leider konnte ich nicht teilnehmen, da ich an diesem Tag laufend abgesaugt werden musste.
Wolfgang und Cindy fuhren am Sonnabend nach Dresden zum Treffen des ALS-Kreises. Die Zusammenkunft war sehr aufschlussreich und mit vielen aktuellen Beiträgen versehen. Ganz herzlich möchte ich mich für die zahlreichen Grüße, die mir Wolfgang gleich übermittelt hat, bedanken und diese hiermit erwidern.  Im Anschluss haben sich die Beiden noch kurz mit Andreas getroffen. Als Wolfgang nach Hause kam, fand er zwei kränkelnde Damen vor, sowohl ich als auch Biene fühlten sich malade. Mir kratzte es im Hals und mein Sekret wurde trotz mehrmaligen Inhallieren nicht richtig gängig. Abends hatte ich 37,9 grd Temperatur und massive Kopfschmerzen. Alles Sch...! Mit Biene wissen wir gar nicht was ist. Sie bewegt sich ganz schwerfällig und kann das Wasser nicht mehr halten. Am Sonntag stellt Wolfgang Biene beim Tierarzt vor, Diagnose: Gebärmutterentzündung mit Vereiterung. Sie wird jetzt medikamentös behandelt, da ene OP aufgrund des hohen Alters nicht mehr möglich ist. Ich selbst konnte die Nacht ganz gut schlafen. Fieber und das Kratzen im Hals sind weg, aber mein Kopf brummt und ich fühle mich einfach ba. Ich schlafe fast den ganzen Tag und das tut mir gut. Auch die blöden Kopfschmerzen lassen langsam etwas nach. Bedarf nach Essen gleich Null, gezwungener Maßen etwas trinken. Eigentlich wollten wir heute mit Häusers zum Brunch in die Moccabar, was nun leider ausfallen musste.