DEZEMBER 2014

"Schenken heißt, einem anderen etwas geben, was man am liebsten selbst behalten möchte!"
(Selma Lagerlöf, schwedische Schriftstellerin)


01. - 31. 12. 2014

Die ersten 2 Dezembertage liegt Wolfgang in der Augenklinik Bautzen und wird wegen seiner Augen untersucht und nachts überwacht. Das Ergebnis ist niederschmetternd oder wie's mein Mann formuliert "Das Schicksal kann so hart sein!" Das Glaukom auf dem rechten Auge ist zu weit fortgeschritten und ist nicht mehr operabel, d.h. die jetzt bestehende Gesichtsfeldeinengung von ca. 50 % lässt sich nicht mehr beheben. Da das andere auf Glaukom operierte Auge eine noch höhere Gesichtsfeldeinengung hat, ist sein Sehen insgesamt sehr beeinträchtigt. Einzige Hoffnung sehen wir in der geplanten OP linksseitig auf grauen Star, die evt. noch ein wenig Sehverbesserung bringt. Geradezu ärgerlich ist (um es sanft auszudrücken), dass Wolfgang zur regelmäßigen Kontrolle in der hiesigen Augenarztpraxis war, aber das Glaukom nicht erkannt wurde.
Ja und mich beeinträchtigt noch immer das schlechte Hören. Der Hausarzt hat beide Ohren durchgespült und da kam verklumpter (schwarzer) Ohrenschmalz raus. Aber leider ist das Gehör nicht besser geworden. Inzwischen hat mir dankenswerter Weise ein HNO-Arzt einen Hausbesuch abgestattet und als Ursache Flüssigkeit hinter dem Trommelfell erkannt. Er plant nochmal wieder zu kommen und das Ohr abzuschneiden {#emotions_dlg.wink}. Eine kleine OP wird ausreichend sein: Ein Schnitt ins Trommelfell, damit die Flüssigkeit abgesaugt werden kann. Ich bin gespannt! 
Im Theaterstück " Arsen und Spitzenhäubchen" obliegt Rüdiger als Mortimer Brewster die Hauptrolle und die Premiere am 6.12. verlief sehr erfolgreich. Wolfgang konnte sie miterleben. 
17.12. Was für ein schöner Tagesbeginn: Die Sonne, in den letzten Wochen kaum zu sehen, strahlt auf mein Bett und kurz nach halb zehn kann ich wieder richtig hören {#emotions_dlg.smile}, ein tolles Gefühl. Der Schnitt ins Trommelfell und das Absaugen der Flüssigkeit giingen ratzfatz (insgesamt 20 min, wobei  allein 15 min. der getränkte "Wattebausch" zur Betäubung einwirken musste). Dabei habe ich nicht nur ein gutes Gehör wieder bekommen sondern gleichzeitig auch meinen seit Wochen verlorenen gegangenen Elan. Unglaublich was ich dadurch im Laufe des Tages alles erledigt habe. Prima Angelika, hast du fein gemacht! Oh Vorsicht, Eigenlob stinkt...
Haha, mir egal, kann ja sowieso nichts mehr riechen!
Die 2. Monatshälfte war so schnell um, dass es Zeit wird, darüber zu berichten. Allerhand Leute schauten bei uns vor dem Jahresende noch rein: Der Hausarzt, die Neurologin ,die Mitarbeiterin von Cordamed zwecks Überprüfung der Atemgeräte, Frau Richter vom ZGD mit unerwarteter Mitteilung (siehe Januar 2015), Verena zum Haare schneiden, Jana (Ergo) mit ihrem 3 Monate alten Sohnemann, Melanie mit Familie... Die Frühstücks- bzw. Vesperrunden mit Gundel und Peter, Ilona und Bernd sowie Frau Geißler waren sehr unterhaltsam und schön. Rüdiger kam auf einen kurzen Abstecher, um sich unser Auto bis Heiligen Abend unter die Nägel zu reißen. Unser treues Gefährt hat applaudiert, endlich mal wieder Autobahn fahren zu können und hat sein Bestes gegeben. Unser Pflegeteam hatten wir zu einem Abendessen eingeladen. Bis auf zwei haben alle die Einladung dankend angenommen und so war Wolfgang mit ihnen und unserem Staubengel in der "Alten böhmischen Stube", um sich die Bäuche voll zu schlagen.
Am 24. früh um 4 Uhr trudelte Rüdiger bei uns ein, nachdem er gleich nach der Vorstellung in Mainz losgedüst war. Richtig Weihnachten feierten wir erst am 2. Feiertag, denn da waren auch die Dresdner zum gemeinsamen Kaninchenessen angereist. Zum Glück konnten sie kommen, denn außer Andreas waren vorher alle krank. Nele hatte Lungenentzündung und war erst am 22.12. mit Corina aus dem Krankenhaus entlassen worden.  Die beiden Jungs hatten Bindehautentzündung und leichte Erkältung. Es waren wunderschöne gemeinsame Stunden, von denen es mehr geben könnte. Zur Bescherung waren die Geschenke bei mir im Zimmer aufgebaut und Wolfgang sagte, dass die alle für ihn seien ;-) Plötzlich meinte Luis "Opa, das stimmt nicht! Hier steht LUIS drauf!" (Die Worte LUIS, MORITZ und ZOO kann er lesen, auch ohne Schule) Die Dresdner traten abends die Rückreise an und Rüdiger am nächsten Mittag, da er am 28. wieder auf der Bühne zu stehen hatte.
Ganz ruhig und aktionslos sind Wolfgang und ich mit Claudia ins neue Jahr "geglitten". Ich habe bis 23.30 Uhr geschlafen und um Mitternacht wurde angestoßen, das Feuerwerk am Brandenburger Tor auf ZDF verfolgt und mit vielen gegenseitigen guten Wünschen ab 0.30 Uhr weiter geschlafen. SO EINFACH IST DAS {#emotions_dlg.smile}