DEZEMBER 2012

"Ich wünsche mir in diesem Jahr mal Weihnacht' wie es früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein Schenken ohne Herz und Sinn.
Ich wünsch' mir eine stille Nacht frostklirrend und mit weißer Pracht.
Ich wünsche mir ein Stück von wärmer Menschlichkeit zurück.
Es war einmal schon lang' ist's her, da war so wenig soviel mehr!"


24. - 31. 12. 2012

Heilig Abend zieht Wolfgang nochmals als Weihnachtsmann zu Kerstin und Kurt. Dort sind alle Kinder versammelt und die Enkel warten schon sehnsüchtig auf die Bescherung. Ich kann per Webcam live dabei sein. Ist schon lustig. Erst hat Moritz Angst, aber als um die Geschenke geht, streckt er bereitwillig seine Ärmchen aus. Luis sagt von selbst ein Gedicht auf! Rüdiger filmt das Ganze. Wir, Wolfgang, Rüdiger und ich sehen uns abends die DVD "Ice age 4" an.
Am 1. Feiertag sind alle Hauffes bei uns zum traditionellen Kaninchenessen. Rüdiger ist anschließend nach Kleinmachnow zu seiner Freundin gefahren, denn am 27. muss er bereits wieder in Oldenburg zur Probe sein. Uns besuchen Corina, Andreas, Luis und Moritz am Freitagvormittag wieder, wir genießen das und ich sitze 2,5 h im Rollstuhl {#emotions_dlg.smile} .
Silvester halte ich bis Mitternacht durch und gemeinsam mit Wolfgang und Markus begrüßen wir das neue Jahr.

17. - 23. 12. 2012
Vormittags sitze ich jetzt wieder täglich mindestens 1 h im Rollstuhl. In dieser Zeit bin ich auch entblockt, sodass ich Sprechen kann. Alle Therapien laufen auch seit dieser Woche wieder. Freitagnacht trifft Rüdiger von Oldenburg ein {#emotions_dlg.smile}. Gemeinsam mit Wolfgang erledigt er die letzten Weihnachtsvorbereitungen. Nun steht der Baum geschmückt in der Stube und draußen ist es zum Sonntag noch weiß.


10. - 16. 12. 2012
Die Tage auf der ITS haben mir wieder gezeigt, was ich für eine tolle Familie und was für ein super Pflegeteam ich habe. Andreas rückte von Dresden an, um mich zu besuchen. Für Rüdiger war es selbstverständlich bis von Oldenburg  kurzfristig 2 Tage zu mir zu kommen. Das Pflegeteam hat sich auch ganz rührend um mich gekümmert. Madlen und Markus kamen mehrfach, um nach dem Rechten zu sehen und mir u.a. den Hustenassistenten zu bringen. Sebastian brachte mir meinen Sprachcomputer. Leider war ich so mit Medikamenten zugedröhnt, sodass meine Augen machten was sie wollten, aber nicht was sie sollten. Na und natürlich war mein lieber Mann täglich bei mir. Auch meine Logopädin schaute mehrfach bei mir vorbei.  DANKE ! DANKE ! DANKE !
Ach wie enttäuschend, Verena ist gekommen, um meine Haare zu schneiden. Doch leider müssen wir das Experiment kurz nach Beginn wieder abbrechen. Also schnell zurück ins Bett ohne neue Frisur - schade! Also Frau Hauffe, langsam, langsam, langsam! Die Kondition muss wieder geübt werden! Tatsächlich, am Donnerstag sitze ich über 1 h im Rollstuhl und schaue auch mal ganz kurz vor die Haustür. Welch ein Platz vor unserer Garage... Wir haben uns von der riesigen Weimutskiefer getrennt und den gesamten Einfahrtsbereich aspaltieren lassen. Jetzt ist endlich genügend Platz zum Parken. Außerdem hatte ich majestätische Dentalbehandlung im Bett. Meine Zahnarztin rückte meinem Zahnstein zuleibe. Von Mittwoch bis Sonntag ist Weihnachtsmann "Wolfgang" wie in jedem Jahr auf dem Zittauer Weihnachtsmarkt anzutreffen. Dieser Einsatz macht ihm viel Spaß.

01. - 09. 12. 2012
Rüdiger schreibt:
Nach einer langen Autofahrt bin ich gegen 20 Uhr direkt zu Mutti auf die Intensivstation gegangen. Die Schwester war sehr gnädig und hat mich 30 Minuten zu ihr gelassen.
Mutti machte ein etwas überraschtes Gesicht, als sie ihren "kleinen" Sohnemann entdeckte. Sie war zeitweise ansprechbar, aber hatte sichtlich mit dem Munterbleiben zu kämpfen. War ja auch schon spät, dachte ich!
Heute früh hieß es zeitig aufstehen und Frühstücken mit Papa bei Wolfgang M. in Lückendorf. Danke nochmal für die Einladung. Danach ging es sofort wieder zu Mutti ins Krankenhaus.
Leider war sie irgendwie noch schwächer als gestern und hat es kaum geschafft die Augen zu öffenen. Der Arzt meinte, dass das Antibiotikum anschlägt und ihre Gallenentzündung zurück geht, was heute Nachmittag durch eine Ultraschalluntersuchung noch einmal bestätigt werden soll.
Achso vielleicht noch kurz der Befund von den Untersuchungen letzter Woche. Die erste Diagnose ergab dass sie Gallensteine hat und die wohl raus müssten. Daher die Schmerzen und die Überkeit Tagsüber. Danach wurde am Donnerstag eine Magenspiegelung vorgenommen, um mögliche Geschwüre ausschließen zu können, was erfolgreich war. Dann hieß es, dass es eher eine Gallenentzündung ist und wohl doch nicht Gallensteine, somit müsste sie nicht operiert werden und könnte noch vor dem Wochenende wieder nach Hause. So und jetzt warten wir mal die Ultraschalluntersuchung ab.
Wir fahren gleich noch mal zu ihr und dann heißt es heute Abend für mich schon wieder ab nach Oldenburg. Über weitere Befunde und Ereignisse versuche ich zeitnah zu schreiben. Natürlich ließt ab morgen Papa die Nachrichten vor, wenn ich wieder weg bin. Aber hoffen wir, dass sie bald wieder nach Hause kann.

05.12.,9:30 Uhr  -  I c h  b i n  w i e d e r  Z u h a u s e  !!! 

Ich Nachhinein bin ich immer wieder erstaunt, dass ich die Kargheit des ITS-Aufenthaltes ohne Psychische Störungen überstanden habe. Ich bin auf Station so hilflos allem ausgesetzt, dass ist zum Verzweifeln. Vielleicht sollte ich meine Betrachtungsweise ändern, dann kommt nämlich folgendes raus: Als gesetzlich versicherter Kassenpatient komme ich in den Genuss eines Zimmers, das nur mir zur Verfügung steht incl. Chefarztbehandlung im Team mit 5 OÄ. Letzere sogar überwiegend Deutsche, auch der Chef. Das Personal liest mir meine Wünsche vom Munde ab, was dabei rauskommt, behalte ich für mich. Großzügig bekomme ich alles ohne darum bitten zu müssen, auch wenn ich es gar nicht will z.B. Franzbrandwein auf den Rücken... Versehen mit Blasenkatheder, ZVK (Zentraler Venenkatheder) und PEG mit 24 h Flatrate bin ich ein vollkommen pflegeleichter Patient, der die meiste Zeit des Tages und der Nacht völlig allein zurecht kommt. Aber nichts für ungut, das Pflegepersonal hat mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten liebevoll betreut - danke dafür!
Heute Sonntag habe ich bereits zum ersten Mal wieder im Rollstuhl mit für 30 min am Frühstückstisch gesessen {#emotions_dlg.smile}.