FEBRUAR 2010

28.02.2010
m Hotel  kommt Simone um 8.15 Uhr mich waschen und anziehen, damit wir kurz nach 9.00 Uhr startklar sind, um zum Frühstück zugehen. Wir sind  im Ibis-Hotel,  im "Königsstein" untergebracht. Das Frühstück genießen wir alle sehr. Es ist sehr reichhaltig und gut schmeckend. Sonntags können wir es bis um 11.00 Uhr ausdehnen, Wochentags bis um 10.00 Uhr. Nach dem Frühstück ruhe ich mich wieder etwas in der Längslage aus, um danach für einen Stadtbummel zum Neumarkt fit zu sein. Als wir auf halber Strecke sind, schlägt das Atemgerät Alarm und zeigt "schwache Akkuleistung" an. Wie war das doch mit "Pleiten, Pech und Pannen"....Simone ist mit mir im Schweinsgalopp ins Hotel zurück, um das Atemgerät auszutauschen. Danach setzten wir unseren Ausflug in Richtung Frauenkirche fort. Wir erfreuen uns jedes Mal von Neuem  über die gelungenen Häuser am Neumarkt, einschl. der Frauenkirche. Von der Dresdner Reimannbäckerei nahmen wir Pfannkuchen mit, die in der Werbung waren und mit frischer Kirschfüllung angeboten wurden. Zurückgekehrt von unserem Spaziergang dauerte es nicht lange, bis Andreas mit Luis eintraf. Corina saß zu dieser Zeit, noch in der SLUCH und werkelte an ihrer Diplomarbeit. Damit Luis nicht "verhungert", gab ihm Wolfgang einen Keks, welchen Luis großzügig abnahm. Andreas bemerkte dazu, das er gar nicht mehr so für Süßes sei. Selbst Schokolade lehnt er teilweise ab. Als Wolfgang sich einen Pfannkuchen nahm, reichte er auch Luis die Tüte, worauf Luis sich einen Pfannkuchen heraus nahm und bis aufs letzte Krümchen auffutterte. Soviel zum Thema "Süßes mögen wir nicht mehr so gern".  Später kam dann auch Corina dazu und wir gingen Richtung Postplatz und fanden in der Gaststätte "Max" eine warme Bleibe mit leckerem Essen.  Trotz des Pfannkuchens machte Luis seinen Teller mit Fischstäbchen und Kartoffelmus fast leer. Es ist eine Freude, ihm zu zusehen. Gegen 20.00 Uhr sind wir  drei dann wieder im Hotel und ich bin "breit" und schlafe schnell ein. Die jungen Hauffes sind direkt nach Hause gefahren. Es war ein schöner Tag. 
27.02.2010
Heute gehen wir für 5 Tage auf Reise nach Dresden. Dabei begleitet uns bzw. betreut mich Simone. Bevor Simone bei uns zu Hause eintrifft, hat Wolfgang gleich mal Pech. Beim Öffnen des Küchenschrankes fällt eine Tasse polternd zu Boden und zerschlägt. Das ist aber erst der Anfang von "Pleiten, Pech und Pannen" in der Folgezeit. Simone wäscht mich und zieht mich an und anschließend werden die Sachen gepackt. Dabei gilt es, nichts zu vergessen, insbesondere meine Hilfsmittel, wie Atemgeräte, Wechseldruckmatraze usw. Während Wolfgang unseren Grünpflanzen noch einmal Wasser gibt, passiert das nächste Malheur. Ein Pflanzgefäss aus Porzellan fällt vom Tisch und gesellt sich zu der Kaffeetasse. Das ist zwar ärgerlich, aber eigentlich sollen ja Scherben Glück bringen....Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Gegen 12.30 Uhr sitze ich reisefertig mit Rollstuhl im eise unsere Auto. Das Gepäck ist ebenfalls verstaut und Wolfgang muss nur noch unseren Ersatzschlüssel den  Nachbarn geben, damit sie in bewährter Weise unsere Katzen versorgen können. Doch wo ist der Schlüssel?? Am Schlüsselhaken hängt er nicht. In Wolfgangs Jacken- und Hosentaschen ist er auch nicht. Er ist einfach weg. Auch Wolfgangs intensive Suche bleibt ohne Erfolg.  So beschließen wir, unseren Schlüssel an den Nachbarn zu geben. Daraufhin geht Wolfgang noch einmal ins Haus, um seine Jacke zu holen, macht die Haustür zu und das war`s, denn das Schlüsselbund hatte er drin liegen lassen. So eine Sch......Der Nachbar rief für uns den Schlüsseldienst an, der auch nicht all zu lange auf sich warten ließ. Ruck zuck wurde die Tür für 52 Euro geöffnet (die Rechnung haben wir erst nach unserem Urlaub erhalten). Inzwischen war es 14. 00 Uhr und wir konnten endlich nach Dresden starten.  Die Fahrt verlief problemlos. Im Hotel angekommen war ich heilfroh, nach 4 Stunden im Rollstuhl sitzen, meinen Allerwertesten im Bett entlasten zu können. Nun wollten wir Andreas anrufen. Da funktionierte unser Handy nicht. Simone bot uns mit ihrem Handy Hilfe an, aber leider meldeten sich die Junior-Hauffes nicht. Doch wenige Minuten später klopfte es an der Tür und alle drei standen davor. Das war eine schöne Überraschung und Entschädigung für die Missgeschicke. Luis ist ganz schön gewachsen. Wir hatten ihn Weihnachten das letzte Mal gesehen. Mit Sprechen nimmt er sich sehr viel Zeit. Seine Worte kann man  noch an den Händen abzählen. Wir hätten gerne gemeinsam Abendbrot gegessen, aber Andreas hatte leider um 19.00 Uhr außerordentliche Präsidiumssitzung vom ostsächsichen Chorverband. Dafür werden wir das Morgen nachholen. Wolfgang, Simone und ich haben das Abendessen gleich im Hotelrestaurant eingenommen, denn wir waren ziemlich k.o. von dem Tag. Nach dem Essen wurde ich gleich ins Bett gelegt und auch Wolfgang tat es mir gleich. Wir haben nicht einmal den Fernseher mehr eingeschaltet.

26.02.2010
Als Karin mich heute begrüßt, bewundert sie gleich meine Haarfarbe. Ich bin richtig froh, dass  nun die weißen Ansätze mal wieder verschwunden sind. Da wir geplant hatten, in die Landeshauptstadt zu fahren, um dort gemeinsam mit unseren Söhnen und Anhang meines Geburtstag zu begehen, wollte ich doch auch schön aussehen.
Wolfgang ist heute viel unterwegs, um notwendige Erledigungen zu machen und außerdem hat er ja  wieder Wassergymnastik. Karin und ich wickeln das übliche Programm ab. Zu Mittag ist Kerstin da, um mich durch zu bewegen. Nach der Vesper vervollständige ich mit Karin das Tagebuch. Damit werden wir für heute Schluss machen, da Wolfgang schon das Abendbrot zaubert. Es gibt Schabefleischschnitten mit  Rührei. Hhmm, lecker.

25.02.2010
Motto des Tages: "Wer schön sein will, muss leiden". Der Vormittag verlief zunächst ruhig. Wolfgang war um 13.30 Uhr beim Frisör bestellt und auch meine Haare sollen heute neue Farbe bekommen. Astrid hat sich bereit erklärt, dies für mich zu tun. Sie kam gegen 13.00 Uhr und ging sofort ans Werk. Auf mein Kopfkissen wurde zum Schutz eine Unterlage gelegt und danach brachte Astrid die Tönungscreme in Rotkupfer auf meine Haare auf. Mein Kopf wurde danach mit Silberfolie und der Unterlage zugepackt, um alles einziehen zu lassen. Mir wurde der Spiegel vorgehalten. Ich sah "fetzig" aus. Nach 20 Minuten war es Zeit, mich in den Duschrollstuhl zu setzen, um unter der Dusche die Tönung abzuspülen. Doch jetzt begann das Drama, weil wir dir Rechnung ohne den Wirt gemacht hatten. Astrid und Heidi sowie Angelika, die gerade die Bügelwäsche in der Mache hatte, versuchten mich Mittels des Rutschbrettes vom Bett in den Rollstuhl zu bekommen. Da ich aber nichts anhatte, klebte mein Po fest am Rutschbrett und die Luft wurde bei dem ganzen Hin un Her immer weniger.  Da das ganze Unternehmen ziemlich anstrengend für mich war und schier aussichtslos schien, beschlossen wir, mich wieder ins Bett zu legen und auf Wolfgang zu warten. Bei seiner Umsetztechnik benötigen wir das Rutschbrett nicht, so dass es mir angenehmer war, auf ihn zu warten. Astrid musste inzwischen wieder los un ich lad da, wie bestellt und nicht abgeholt. Nachdem meine Haare mehr als eine Stunde verpackt blieben, traf endlich Wolfgang ein, der mich wie immer gekonnt in den Duschrollstuhl setzte. Der Rest, Haare waschen und Duschen ging problemlos, aber ich war ganz schön geschafft. Vor dem Abendbrot bin ich noch für 1 Stunde fest eingeschlafen. Abends stand wieder Olympia auf dem Programm, wobei wir mit Spannung die 4x5 km Staffel der Frauen verfolgt haben. Das war eine tolle Leistung des deutschen Teams. Natürlich auch die Goldmedaille im Riesenslalom der Frauen. 

24.02.2010
Als Erstes muss ich heute mal wieder etwas über unsere Haustiere berichten. Unsere Katzen pflegen seit einigen Tagen neue Rituale. Wenn Wolfgang Vormittags mit unserer Dackelhündin Biene Gassi geht, fühlt sich Katzenkind Susi allein gelassen und jammert herzzerreißend. Sind die Beiden dann zurück, ist die Welt wieder in Ordnung. Abends, bevor Wolfgang ins Bett kommt, nimmt Katzenmutter Schnurri den Platz auf der Bettdecke ein und so wie Wolfgang sich dazu legt, kommt auch Susi angelaufen. Alle drei schlafen dann zusammen bis zum nächsten Morgen. Biene dagegen macht es sich vor Wolfgangs Bett bequem. So hat mein lieber Mann letztendlich vier Frauen an seiner Seite. Wenn das nichts ist!?
Die Podologin kommt gegen Mittag und kümmert sich um meine Zehennägel. Das ist immer sehr angenehm. Kerstin turnt mit mir während der Physiotherapie. Kurz nachdem sie gegangen ist, besucht uns auf meinen Wunsch hin, unsere Versicherungsvertreterin. Wir müssen bei den Versicherungen etwas kürzer treten und bitten sie, das Ganze mal zu überprüfen. Gemeinsam werden wir dann in der nächsten Woche Entscheidungen fällen. Nebenbei trinken wir Kaffee und sie erzählt uns, dass sie Oma wird. Abends verfolgen Wolfgang und ich wie üblich die Olympiade.

23.02.2010
Ich glaube, der Dienstag entwickelt sich zu meinem Schlaftag. Doch der Reihe nach!
Zunächst tritt Heidi ihren Dienst an. Da sie über eine Woche frei hatte, gibt es allerhand zu erzählen. Trotz der Unterhaltung schaffen wir es mit dem Frühstück fertig zu sein, als Anja zur Ergotherapie anrückt. Ich werde wieder in den Rollstuhl gesetzt und bewege zuerst die Arme und dann die Beine am Motomed. Anja lockert mir in dieser Zeit die Schultern bzw. die Fußgelenke. Als ich wieder im Bett bin, lagert mich Heidi auf die Seite, damit ich mich bei einem kleinem Mittagsschläfchen erholen kann. Das war um 13.30 Uhr. Und als ich wieder erwachte, zeigte die Uhr 17.20 Uhr. Wolfgang servierte auch gleich das Abendessen. Es gab Fischfilet Kartoffelmus und Blumenkohl, was ich mir alles gut schmecken ließ. Am Abend haben wir neben der Olympiade mal mit Andreas telefoniert. Es geht allen dreien gut. Corina ist in den letzten Zügen mit ihrer Diplomarbeit und dadurch etwas im Stress. Sie war auch gar nicht zu Hause,denn sie ackerte in der Unibibliothek(SLUB). Wir drücken ihr die Daumen, dass alles klappt.

22.02.2010
Beim Waschen scheint die Sonne voll auf mein Gesicht und dazu zwitschern die Vögel. Ist das schön! All zu viel gibt es vom Montag nicht zu berichten. Nach dem Vormittagsprogramm und der anschließenden Physiotherapie halte ich ein Schläfchen. Bis zum Abendbrot wird der Laptop noch etwas geschunden und danach verfolgen wir das Mannschaftsspringen. Karin hat sich indessen verabschiedet und hat jetzt ein paar Tage frei. Der Fernsehabend bei Olympia ist richtig spannend sowohl beim Springen als auch bei den Damen-und Herrenläufen. Ein medaillinreicher Tag für Deutschland!

21.02.2010
Zunächst ein Nachtrag zu gestern, die Erdbeeren haben wider Erwarten sehr gut geschmeckt. Sie waren richtig aromatisch. Auch das Skispringen brachte für Simon Amman den vollen Erfolg mit Gold. Leider hatten die deutschen Springer außer Michael Neumeyer keinen guten Tag. Da ist für das morgige Mannschaftsspringen wirklich alles offen.
Karin und ich nutzen den Sonntagvormittag zum Duschen und allem drum herum. Nachdem wir mit allem fertig sind und ich auch meinen Magen gefüllt habe,besuchen wir das Internet und holen uns die neuesten Nachrichten. Der Nachmittag verläuft recht ruhig. Mit Karin spiele ich"Wer wird Millionär" und wir schaffen gemeinsam 125000 Euro. Wir haben unseren Spaß dabei. Abends telefonieren Wolfgang und ich mit Rüdiger. Wir treffen ihn auch gleich beim ersten Versuch zu Hause an. Er und seine Kommilitonen stecken jetzt voll in den Proben zu "Baal".Am 20.März ist Premiere im Schauspielhaus Hamburg.

20.02.2010
Heute Morgen höre ich zum ersten Mal in diesem Jahr wieder anhaltend die Vögel zwitschern. Da kommt Freude auf und hoffentlich bald der Frühling herbei. Ich kann es kaum erwarten, endlich an die frische Luft zu kommen, denn seit dem vielen Schnee bin ich nicht mehr draußen gewesen. Wolfgang ist einkaufen gefahren und bringt u. a. frische Erdbeeren mit. Ich bin sehr gespannt, ob diese schon schmecken werden. Karin wechselt heute bei meinen Beatmungsgeräten die Schlauchsysteme einschl. der Filter, was in der Regel aller 4 Wochen getan werden muss. Ich selbst bin von dem neuen Schlauch Anfangs immer gar nicht begeistert, weil dieser einen fürchterlich ätzenden Geruch hat. Es gibt zum Glück das Schlauchsystem Wilamed, welches fast geruchlos ist. Letztlich lasse ich mir nur noch dieses vom Hausarzt verordnen, was auch bis jetzt geklappt hat. Heute Abend sind wir schon gespannt auf das Springen von der Großschanze. Nach den Rangeleien um Simon Ammans Skibindung kann man ihm nur wünschen, dass er auch von der Großschanze eine Medaille mit  nach Hause nimmt. 

19.02.2010
Biene macht heute einen Bogen um Karin und lässt sich auch beim Waschen und Zähne putzen gar nicht sehen. Erst zum Abendessen wird sie durch den Wurstgeruch angelockt und freut sich von Karin was ab zubekommen. Wolfgang und ich gegen der sportlichen Betätigung nach. Ich mit Kerstins unterstützung und Wolfgang im Westparkcenter zur Wassergymnastik. Nach der Vesper ist Karin der Meinung, das ich  schlafen sollte, was ich dann auch tue........bis sie mich zum Abendbrot weckt. Ich genieße eines meiner Lieblingsgerichte - Kartoffeln mit Quark-.

18.02.2010
Biene muss sich heute scharfe Worte von Herrchen gefallen lassen. Da sie bei mir und Karin nicht hören wollte. Während Karin mir die Zähne putzte wollte Biene ständig dazwischen schlabbern. Letztendlich wurde sie von Wolfgang in die Stube gesperrt. Wir hatten endlich Ruhe zum Waschprogramm. Nachdem ich mein Frühstück verschnabuliert hatte, habe ich mit Karin das Neueste vom Tage gelesen. Anschließend kam Astrid und ich bin ein paar Kilometer geradelt. Die Arme habe ich diesmal ausgelassen, um die Anstrengungen in Maßen zu halten. Wolfgang hat in der Zwischenzeit Angelika geholt. Sie nimmt sich nach der Bügelwäsche gleich das Schlafzimmer vor und bezieht mit Karin gemeinsam die Betten. So werde ich nach der Ergotherapie in mein frisch bezogenes Bett gelegt. Nach der Vesper lagert mich Karin seitlich und ich lasse meinen Geist fürs Tagebuch sprießen. Anschließend messen Karin und ich unser Wissen bei "Wer wird Millionär" und schaffen immerhin bei einem Spiel 16 000 Euro. Zum Abendessen bietet Wolfgang uns asiatische Küche, die er von unterwegs mitgebracht hat. Es schmeckt sehr lecker, danke dafür. Der Abend gilt wieder Olympia, wo wir den Riesenslalom der Damen verfolgen. Neben der Goldmedaille von Maria Riesch freuen wir uns sehr, das die Schwedin Anja Person trotz ihres schweren Sturzes am Vortag eine Medaille holte. 

17.02.2010
Biene ist zu mir heute besonders anhänglich. Nicht nur das sie mir wie üblich, das Gesicht abschlappert, nimmt sie nachdem ich mit Lotion eingerieben bin, meinen ganzen Körper unter ihre Fittiche. Glücklicherweise hat ihr Magen das nicht übel genommen. Nachdem ich fertig bin mit Frühstücken gehe ich mit Karin ins Internet um das Neueste von der Olympiade zu erfahren und um die Zeitung zu lesen. Am Nachmittag steht wieder Physiotherapie mit Kerstin auf dem Programm. Wolfgang war Vormittags bereits bei ihr, um sich mit Massage und Packung verwöhnen zu lassen. Nach der Vesper hat mich Karin seitlich gelagert und ich diktiere ihr fürs Tagebuch. In den letzten Tagen hatte ich vergessen zu erwähnen, dass sowohl Wolfgang wie auch Karin mit mir "lästigen" Papierkram erledigen. Mein Mann lieber Mann hat das mit Geduld ertragen, denn er ist dafür garnicht zu haben. Karin wirft gerade ein, dass sie solche Arbeiten ganz gerne macht, außer Steuererklärungen. Wolfgang und ich verfolgten am Abend die Wettkämpfe der Olympiade. 

16.02.2010
Zum Faschingstag hat Karin frische Pfannkuchen im Gepäck, wobei auf Wolfgang eine besondere Überraschung wartet. Doch die folgt erst am Nachmittag. Ich habe heute wieder Ergotherapie und Anja fährt mich ans Motomed. Auch sie überreicht uns eine Tüte mit Pfannkuchen, die wir im Anschluss an die Ergo verspeisen. Vielen Dank dafür! Während ich meine Kilometer strample, erscheint unser Hausarzt. Er findet es gut mit dem Motomed, aber er warnt mich vor Überanstrengung. Ich soll die Umdrehungszahl verringern und beim Fahren "meinen Schnabel" halten. Ich glaube es ihm ja, aber es fällt mir schwer, es zu beherzigen. Ansonsten war er mit mir und auch mit Wolfgang zufrieden. Gegen 13.30 Uhr lag ich dann wieder in meinem Bett,  um "eine Mütze Schlaf zu nehmen". Da habe ich aber einen "großen Sack" erwischt, denn mein Schlaf endete nach 4 Stunden. So habe ich es glatt verpasst, als  Wolfgang zur Vesper in einen Pfannkuchen mit Senf gebissen hat und diesen sehr scharf und nicht gerade lecker fand. Aber er ertrug es mit Humor.  Ich kam gerade noch zurecht, zum Abendessen, dass bei mir aus einer Frühlingsrolle sowie einem Pfannkuchen und einer Tasse Kaffee bestand. Es ist mir alles gut bekommen und Schlafen konnte ich Nachts auch wieder. 

15.02.2010
Obwohl Karin ganze acht Tage nicht bei uns war, haben wir uns sofort wiedererkannt. Selbst Biene vergaß Karin durch Bellen anzukündigen. Beim vormittäglichen Programm haben wir uns allerhand zu erzählen. Nach dem Mittag kommt Kerstin, um mich beweglich zu halten. Der Rest des Tages ist ausgefüllt mit googlen und Olympiaberichterstattung.

14.02.2010
Der Sonntag beginnt mit Duschen. Dazu werde ich von Wolfgang in den Duschrollstuhl gesetzt und ab geht die Fahrt unter die Dusche. Das gibt bestimmt ein lustiges Bild, wenn ich splitterfasernackt, aber mit Beatmungsmaske durch den Flur gerollert werde. Während des Duschens läuft die Beatmung weiter. Zum Glück schaffe ich es jedoch noch beim Haare waschen ohne Maske auszukommen. Danach werde ich eingehüllt in Badetücher zurück ins Bett gefahren. Nun erwartet mich der kosmetische Teil mit Körperlotion, Gesichtscreme, Deospray und Lippenbalsam. Damit die Maske im Gesicht keine Druckstellen hinterlässt werden die entsprechenden Partien mit "Stinkecreme" (sie heißt Mifulan und besteht vorrangig aus Lebertran) eingeschmiert. Ich liebe sie nicht gerade, wegen des Geruches, aber sie hilft. Nun müssen noch meine Haare gefönt werden und mir etwas angezogen werden.  Fix und fertig in zweierlei Hinsicht, genieße ich das Frühstück.  Der Durchschnittsdeutsche ißt um diese Zeit Mittag. Mir ist das Frühstück aber viel wichtiger. Der Nachmittag verläuft ruhig. Wolfgang überrascht mich zum Valentinstag mit einem sehr schönen Blumenstrauß, worüber ich mich sehr gefreut habe. Für ihn gab es Nougatpralinen von Lindt, die er sich selber aussuchen durfte. Internet und Olympiade lassen die Zeit schnell vergehen. Zum Abendessen serviert uns heute Heidi Zwiebelsteak mit Baguettes und Blattsalat. Es hat sehr lecker geschmeckt. Leider war für mich das Fleisch sehr schwer zu beißen. Ungeachtet dessen vielen Dank an Heid und wir wünschen ihr eine schöne Urlaubswoche. Abends telefonieren wir mit Andreas. Sie sind alle gesund und munter. Luis bekam am Freitag seine Dreifachimpfung, die er gut überstanden hat.

13.02.2010
Heidi steht schon vor meinem Bett als ich endlich aufwache. Nachdem Biene mein Gesicht ausgiebig "vorgewaschen"hat, kann Heidi ihr Tagewerk beginnen. Dieses Begrüßungszeremoniell am Morgen darf nicht fehlen, wobei Bine mit vollem Eifer bei der Sache ist. Der Vormittag ist im Nu rum. Wolfgang erledigt den Wocheneinkauf und wir zwei Damen belesen uns bei Google und Wikipedia. Es ist schon erstaunlich was man immer wieder entdecken und dazu lernen kann. Wolfgang hat Pfannkuchen mit Pflaumenmus mitgebracht, die wir uns zur Vesper schmecken lassen. Mit Spannung verfolgen Wolfgang und ich die Skisprungentscheidung auf der kleinen Schanze. Simon Amman hat sich den Sieg wohlverdient, wobei es schade war, dass es bei Michael Uhrmann  mit dem 2. Sprung nicht mehr aufs Treppchen gereicht hat.  

12.02.2010
Mein Kopfteil verwandelte sich heute in ein Wasserbett, da der volle Zahnputzbecher umkippte und der Inhalt sich über meine Schulter zum Bett verbreitete.Diese kühle Dusche konnte von Heidi schnell beseitigt werden. Und danach gings ohne größere Überraschungen weiter. Zu Mittag ist bei mir Physiotherapie angesagt. Wolfgang hat heute wieder seinen sportlichen Tag bei Massage und Packung und Wassergymnastik. Nach der Vesper schreiben Heidi und ich am Tagebuch weiter. Da ich seitlich gelagert bin, kann ich zum Fenster rausschauen und die Winterlandschaft genießen.Zwischendurch klingelt es und Angelika mit ihrem Mann bringen uns Selbstgemachtes zum Abendessen.Vielen Dank dafür! Am Abend verfolge ich mit Wolfgang die Qualifikation im Skispringen aus Kanada.Das wird morgen bestimmt ein sehr interessanter Wettkampf. Wir freuen uns schon darauf.

11.02.2010
Gestern habe ich vom Eichelhäher berichtet und heute Vormittag sorgt ein Reh für große Aufregung. Es hatte sich schräg gegenüber von uns in einem Gartengrundstück in eine sehr prekäre Lage gebracht. Es steckte mit der Hälfte seines Körpers zwischen den Eisenstäben des Gartentores. Es kam weder vor noch zurück und hatte sich schon seitlich das Fell abgerieben und teilweise sogar die Haut. Unsere Nachbarin hatte das arme Tier zuerst entdeckt und die Feuerwehr benachrichtigt. Schließlich konnten die Feuerwehrmänner das Reh befreien, indem sie die Eisenstäbe mithilfe einer Spezialzange auseinander bogen. Der herbei gerufene Förster begutachtete das Tier und entließ es in die Freiheit. Schnell suchte dieses über die Felder das Weite. Hoffentlich kann es sich gut erholen. Danach kehrten wir zum Alltag zurück. Inzwischen war Anja eingetroffen und meine Ergotherapie konnte losgehen.Angelika war auch inzwischen da und bügelte zunächst die Wäsche. Wobei ich daneben saß und meine Runden strampelte. Etwas ermüdet davon hielt ich ein Schläfchen. Danach tranken wir Kaffee und machten einen Frauenplausch. Zum Abendessen bringt Wolfgang gebratene Nudeln vom Asiaten mit, was Heidi und ich sehr begrüßen.

10.02.2010
Wolfgang lässt sich am Vormittag von Kerstin mit Massage und Packung verwöhnen. So gut habe ich es bei der Physio wenige Stunden später nicht. Kerstin macht mit mir die bewährten Übungen, von denen ich aber gut profitiere. Den krönenden Abschluss meiner Physiotherapie heute bildet eine "Kettenparty". Kerstin sucht zu einem Geburtstag ihrer Tante ein Geschenk und Heidi bot sich an, eine kleine Auswahl vom Schmuckgeschäft ihres Mannes mitzubringen.Auf meinem Bett werden die vielfältigen Exemplare ausgelegt und wir haben unseren Spaß beim Aussuchen. Letztendlich entscheiden wir alle drei unabhängig voneinander für ein und dieselbe Kette. Nun sind wir gespannt, ob Kerstin mit diesem besonderen Geschenk ankommt. Susanne N. hat für heute Nachmittag ihren Besuch angekündigt, wusste aber noch nicht genau wer noch mitkommt. Sie trifft mit selbstgebackenem Kuchen und Anita B. im Gepäck bei uns ein. Ich freue mich sehr, dass Anita mal mit da ist. Alle gemeinsam laben wir uns an dem feinen Quarkmohnkuchen. Vielen Dank dafür! Zum Abendessen hatte Wolfgang Kartoffelsalat gemacht. Damit überraschte er mich und mir schmeckte der Salat und die Boulette sehr gut. Übrigens zeigte sich heute in unserem Garten der dicke, große Eichelhäher nach langem mal wieder.

09.02.2010
Heute ist Waschfest angesagt, was besonders meine Haare nötig haben. Porentief rein und angenehm schnuppernd empfange ich Anja zur Ergotherapie. Es geht wieder in den Rollstuhl und damit an das Motomed. Biene und Susi beäugen das immer sehr genau und weichen nicht von meiner Seite.Wolfgang ist in dieser Zeit einige Besorgungen in Apotheke und Sanihaus machen. Nach der Ergotherapie gönne ich mir einen kürzeren Mittagsschlaf und anschließend gibts Kaffee. Den Rest des Nachmittags verbringen wir im Internet. Bezüglich meiner Teilnahme an einer Medikamentenstudie habe ich von der Charitee die Absage bekommen. Die Nachricht hat mich nicht sonderlich überrascht, denn zwischenzeitlich hatte ich schon selbst gemerkt, dass mein geringes Atemvolumen ein Ausschlusskriterium ist. Zwar schade, aber davon geht die Welt nicht unter.Mit Rüdiger telefonieren wir am Abend ausgiebig. Er war am vergangenen Freitag zum Vorsprechen im Schauspielhaus in Frankfurt a.Main.

08.02.2010
Die Woche beginnt sehr ruhig. Nach dem üblichen Vormittagsprogramm nutze ich mit Heidi die Zeit zum Zeitunglesen im PC und surfen.Danach werde ich von Kerstin durchbewegt. Außerdem widmet sie sich Heidis Fuß, der Tag darauf spürbar besser wurde. Ich gönne mir einen Nachmittagsschlaf, der bis ans Abendessen heran reicht.Ungeachtet dessen kann ich aber auch nachts gut schlafen. Abends telefonieren wir mit Andreas, alle drei sind gesund. Luis soll deshalb auch am Freitag geimpft werden, na hoffentlich ist der Impfstoff vorhanden. Beim Sprechen gibt sich Luis viel Mühe und kann inzwischen auch Auto und Ball sagen.

07.02.2010
Bevor Heidi bei mir ihren Dienst beginnt, misst sie erst einmal den ortseigenen, eisglatten Parkplatz aus. Da ihr keine Piourette gelingt, hat der li.Fuß das Nachsehen und schmerzt. So humpelt Heidi heute durch die Wohnung und kämpft sich durch.Zum Sonntagnachmittag besuchen uns Gundel und Peter. Wir trinken gemeinsam Kaffee. Sie erzählen uns, dass es Susis Schwester dem schwarzen Kätzchen Lisa gut geht und sie sehr anhänglich ist.Das freut uns sehr. Abends schauen Wolfgang und ich die Wiederholung vom Skispringen an und gönnen den deutschen Springern den verdienten Mannschaftssieg. Wir sind schon sehr auf die Olympiade gespannt.

06.02.2010
Während Karin mich umsorgt, bombardiere ich sie mit Fragen, die gestern bei "5 gegen Jauch" gestellt wurden.  Es ist interessant, aus welchen unterschiedlichen Perspektiven an die Fragen heran gegangen wird. Karin konnte es gar nicht fassen, dass im aktuellen Personalausweis der Familienname 6x zu finden ist. Dafür wußte sie auf Anhieb, dass eine wandelnde Geige ein Insekt ist. Wolfgang fährt unterdessen zum Wocheneinkauf - "damit wir nicht hungern müssen". Als er zurück kommt, wartet Susi schon auf ihn, denn sie möchte auf seinem Körper schlafen, was sie auch sofort tut. Karin und ich informieren uns im Internet, was es Neues gibt. So finde ich auf der Seite der ALS-Ambulanz der Charite Berlin die Mitteilung, dass in diesem Jahr eine Studie mit einem Mediikament gegen ALS geplant ist. Da ich alle Einschlusskriterien zu erfüllen glauben, werde ich mich um die Teilnahme bewerben. Ich hoffe, dass es der Forschung und vielleicht sogar mir weiterhilft.

05.02.2010
Wolfgang hat heute seinen sportlichen Tag. Zunächst mit Massage und Packung und danach im Westparkcenter Wassergymnastik.Ich tue es ihm gleich und fahre während der Ergotherapie meine Runden. Auch meine Schultern und Füße erhalten von Anja eine liebevolle Behandlung. Am zeitigen Nachmittag hat Heidi W. ihren Besuch angekündigt, worüber ich mich sehr freue. Sie überrascht mich mit gelben Gerberas, die noch einige Knospen haben. Danke dafür! Wir halten einen munteren Frauenplausch ab, wobei unsere Gemeinsamkeiten der Stadtchor und das Landratsamt im Vordergrund standen. Nach der Vesper waren Karin und ich im Internet auf Reisen und ein kleines Schläfchen habe ich auch noch gemacht. Nebenbei haben wir während des Abendessens die Quali im Skispringen von Willingen verfolgt. 

04.02.2010
Als Erstes steige ich "auf den Thron" und verweile fast eine Stunde in dieser nicht sehr bequemen Haltung. Es ist nicht zum ersten Mal, dass ich solche Prozedur abhalte. Da ich für mein Blutbild Eisenkaspeln einnehme, wirkt sich das verhärtend auf meinen Stuhlgang aus. Nach erfolgreichem Abschluss meiner Sitzung wird das Vormittagsprogramm abgewickelt. Frisch gestärkt kann ich später am Motomed meine Kilometer strampeln. Astrid lockert mir in der Zeit die Schultern bzw. bewegt die Zehen. Auch Angelika ist mit von der Partie und wuselt durchs Haus. Nach der Vesper hat mich Karin seitlich gelagert und sich als Sekretärin zur Verfügung gestellt. So entstehen jetzt diese Zeilen.

03.02.2010
Karin trifft pünktlich bei uns ein, obwohl im Radio prophezeit wurde, dass die B99 zwischen Ostritz und Hirschfelde nicht befahrbar sei. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ein LKW am Ostritzer Berg ein LKW umgekippt ist. Karin war da wahrscheinlich "vorbei". Wolfgang lässt sich von Kerstin mit Massage und Packung verwöhnen. Mich bewegt sie nach dem Mittag durch. Anschließend nehme ich  eine große Mütze Schlaf. So schaffe ich es gerade noch rechtzeitig munter zu werden, um dass Skispringen von Klingenthal verfolgen zu können. Zum Abendbrot serviert Wolfgang Fischfilet mit Kartoffelmus und als Nachtisch frische Heidelbeeren. Alles sehr lecker.

02.02.2010
Wolfgang bringt heute die Pyramide und den Schwibbogen ins "Sommerquartier" - in die Kartons und in die obere Etage unseres Hauses. Eigentlich könnte es nun bald Frühling werden, doch im Moment gilt der Kampf dem Schnee.Dadurch kann ich auch mit dem Rollstuhl gar nicht nach draußen. Für Bewegung meiner Gelenke sorgt Kerstin. Am Nachmittag aktualisiere ich mit Heidi das Tagebuch. Außerdem testen wir unser Wissen im Internet bei "wer wird Millionär". Für das Abendessen sorgt heute Heidi. Sie bereitet Blätterteigtaschen mit Schinken und Käse gefüllt vor. Dazu gibt es Eisbergsalat. Wir lassen es uns alle gut schmecken. Danke dafür. 

01.02.2010
Kaum zu glauben, dass der 1.Monat des Jahres 2010 schon vorbei ist. Auch der Montag verläuft ruhig. Während der Physiotherapie bewegt mich Kerstin durch. Mit Heidi verbringe ich eine ganze Zeit im Internet. Wir testen unter anderem unser Wissen im Trainingslager bei"Wer wird Millionär?"
Es macht uns viel Spaß, doch wir haben noch einige Wissens- Lücken. Aber das kann ja nur besser werden. Wolfgang hatte Einiges in der Stadt zu erledigen, für das Abendessen brachte er gleich Hühnerfleisch vom Asiaten mit. So brauchte er es in der Mikrowelle nur warm machen und schon konnte er uns ein sehr gut schmeckendes Essen reichen.