JANUAR 2010


31.01.2010
Der Sonntag Vormittag ist ausgefüllt mit meinem" Vollwaschprogramm".Ich genieße das Duschen und hinterher strahlt nicht nur die Sonne zum Fenster herein. Auch ich strahle voll Glanz und Frische. Mit Schlaf, Vesper, Skifliegen und Internet füllen wir den Sonntag Nachmittag. Zum Abendessen serviert Wolfgang meinem Wunsch entsprechend Hefeklöße mit Heidelbeeren. Ich habe das ewig nicht mehr gegessen, es schmeckte besonders lecker. Wolfgang und ich telefonieren abends noch mit Andreas, sie sind alle drei wohlauf. Luis bemüht sich langsam um ein paar Worte.

30.01.2010
Was schreiben wir bloß ins Tagebuch, wenn keine nennenswerten Dinge passiert sind? Vielleicht nichts oder doch etwas?!
Na, ein Versuch ist es wert. Ab heute steht mir Heidi für 4 Tage zur Seite. Nach dem normalen Vormittagsprogramm ist online-zeitungslesen angesagt.Wolfgang erledigt den Wocheneinkauf und ich gönne mir einen Mittagsschlaf. Am Nachmittag verfolge ich das Skifliegen in Olbersdorf.Den Abend lassen Wolfgang und ich bei einem Krimi ausklingen.

29.01.2010
Das 1. was mir Wolfgang heute sagt:"Es hat schon wieder reichlich geschneit." Da ihn das Schneeschippen sehr anstrengt, hält sich seine Begeisterung über den Neuschnee in Grenzen. Karin verwöhnt seinen Rücken mit Einreibung um den Schmerz zu lindern. Die Aqua-Fitness läßt er heute im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen. Ich dagegen sitze wieder am Motomed, heute allerdings mit Frühstück im Magen. Dabei lockert Anja meine Schulterpartie bzw. meine Zehen. Den Nachmittag verbringe ich im schönsten Träumen, ich kann es selbst kaum glauben, dass ich 3,5 Stunden schlafe. Damit bekomme ich Vesper und Abendbrot kurz hintereinander gereicht. Am Abend ruft Rüdiger an. Bei ihnen ist alles im grünen Bereich, auch Hamburg hat Schnee und die Alster ist zugefroren. So ist Rüdiger vom Schauspielhaus zur Hochschule mit Schlittschuhen über die Alster gefahren. Obwohl ich am Nachmittag lange geschlafen habe, kann ich auch abends schnell einschlafen.

28.01.2010
Obwohl draußen tiefster Winter ist, blühen bei uns im Wohnzimmer die Kirschzweige. Unser Katzenkind Susi findet den Strauß sehr anziehend und hat die Vase heute früh umgeworfen. Danach hat sie sich sofort in Deckung begeben. Astrid kommt heute ganz pünktlich, so dass ich meine Radeltour noch vor dem Frühstück absolviere. Dafür habe ich hinterher richtig Kohldampf und lasse mir das Frühstück gut schmecken. Für den Nachmittag haben sich meine Arbeitskolleginnen angemeldet, worüber ich mich sehr freue. Auch Angelika ist wieder eingetroffen und geht ihrer Arbeit bei uns nach. Gemeinsam mit meinen Gästen Birgit und Petra trinken wir Kaffee und schnattern über allerlei Dinge. Die beiden haben mir einen sehr schönen Frühlingsstrauß mitgebracht,vielen Dank dafür! Zum Abendbrot serviert Wolfgang Spinat, Rührei und Kartoffelmus, was zur Zeit zu meinen Lieblingsgerichten zählt. Es schmeckt auch wieder sehr lecker!

27.01.2010
Kurz vor 9.00 Uhr ruft völlig unerwartet Heidi an und sagt uns, dass sie jetzt zu Hause losfährt,  um für Karin einzuspringen. Was war passiert? Karins Auto streikte und fuhr in Hirschfelde nicht mehr weiter. Grund war, wie sich später herausstellte, durch die strenge Kälte gelierter Diesel. In ihrer Not fand Karin hilfreiche Menschen, so dass sie mit einiger Verspätung dann eintraf. Wir waren alle froh, dass nichts weiter Schlimmes passiert war. Heidi hatte mich inzwischen gewaschen und angezogen und Karin übernahm den Staffelstab. Dank an Heidi und die anderen Helfer für den spontanen Einsatz. Kerstin hat ab heute wieder Großeinsatz bei unserer Familie. Zunächst wird Wolfgang in der Praxis mit Massage und Packung verwöhnt. Anschließend ist Kerstin bei uns und bewegt mich durch. Währenddessen schafft sich der Heizungsmonteur bei der jährlichen Durchsicht unserer Heizungsanlage. Zum Glück ist nichts kaputt und es bleibt "nur" bei den Wartungskosten. Bis zum Abendessen nutzen Karin und ich die Zeit fürs Internet und zum Vervollständigen des Tagebuches.    


26.01.2010
Biene meint es heute besonders gut mit mir und schlappert mich mit voller Inbrunst ab. Heidi hat kaum eine Chance, mir die Zähne zu putzen und mich zu waschen. Da muss dann Herrchen doch ein Machtwort sprechen. Letzendlich kann sie mich dann doch in aller Ruhe für den Tag herrichten. Während Wolfgang in der Stadt einige Besorgungen macht, bewegt mich Kerstin von unten bis oben durch. Wolfgang gibt sich mit Kerstin die Klinke in die Hand. Er wird gleich gebraucht, um mich in den Rollstuhl umzusetzen. Inzwischen sind Ilona und Bernd zum Besuch eingetroffen. Wir vespern gemeinsam und bei munterer Unterhaltung vergeht die Zeit viel zu schnell. Es war ein sehr schöner Nachmittag mit den Beiden. Besonderer Dank gilt Ilona. Als ehemalige Diätassistentin hat sie Wolfgang Ernährungstipps bei Diabetes II gegeben. Ich hoffe nur, dass mein lieber Mann die Ratschläge
auch umsetzt und drücke ihm die Daumen. Heidi verabschiedet sich heute, denn sie hat bis zum Wochenende frei.

25.01.2010
Die Woche beginnt sehr ruhig und ziemlich kalt. Ich freue mich schon sehr auf wärmere Temperaturen, um wieder einmal raus fahren zu können. Mit Heidi bin ich heute viel im Internet. Außerdem habe ich bei Kerstin Physiotherapie, wobei es mir zum ersten Mal gelingt, im Bett meine angestellten Beine vor dem seitlichen  Abkippen zu bewahren. Große Freude bei allen! Es sind sehr kleine, winzige Schritte, aber sie machen mir viel Mut. Ich stelle mir vor, und muss dabei wirklich lachen, dass ich eines Tages mit Atemgerät auf dem Rücken umher laufe. 

24.01.2010
Zum Sonntag ist Karin für mich da. Sie überrascht uns heute mit Kirschblütenzweigen und leckerer Dresdener Eierschecke zur Vesper. Ganz lieben Dank dafür. Gegen Mittag meldet sich Rüdiger aus Hamburg und Wolfgang erzählt ihm über den Bautenstand im Zittauer Theater. Bei Jule und Rüdiger ist alles in Ordnung. Heute Nachmittag hat Rüdiger Probe. Nach dem Telefonat "freut" sich Wolfgang , mit mir die Post der letzten Tage zu sortieren. Es ist eine seiner "Lieblingsbeschäftigungen". Aber wir haben alles geschafft. Später sind Karin und ich im Internet und informieren uns über Damengarderobe. Außerdem schreiben wir am Tagebuch, um es wieder aktuell zu haben. Im Fernsehen habe ich den Weltcup der Herren im Biathlon verfolgt, was sehr spannend war. 

23.01.2010
Der Vormittag ist ausgefüllt mit Duschen, Haare waschen, Pflegeprogramm, Anziehen und Frühstücken. Um 13.00 Uhr bietet das Zittauer Theater eine Baustellenführung an, an der Wolfgang teilnimmt. Gern wäre ich selbst mitgefahren, aber Rollstuhl und Baustelle gehen nicht so richtig konform. Wolfgang kommt sehr begeistert davon zurück und schildert mir seine Eindrücke. Wir freuen uns schon auf die Wiedereröffnung im Herbst diesen Jahres. Während ich am Nachmittag Skispringen schaue, klingelt es und Simone, auch eine Pflegekraft, besucht uns. Es war schön, sie wiederzusehen und wir haben viel zu erzählen. Sie hat mir eine gelbe Rose mitgebracht, die jetzt mein Blumentischchen ziert. Danke, Simone. Im Frühjahr wird sie mich in Dresden umsorgen. Wolfgang und ich haben geplant, wenn die Sonne höher steht, ein paar Tage in der Landeshauptstadt zu verbringen. Am Abend verfolgen Wolfgang und ich "Wetten dass..." und sind von der Wette des jungen Sachsen begeistert. Er lief mit Schlittschuhen die Bobbahn in Altenberg herunter und bastelte dabei den Inhalt eines Überraschungseies zusammen. Unwahrscheinlich!

22.01.2010
Nach zwei Tagen Lehrgang ist heute Heidi wieder da. Sie hat allerhand Material im Kofferraum, welches sie von Dresden, von der ZGD, mitgebracht hat. Ergotherapie habe ich heute bei Anja, die bei Astrid seit Jahresanfang in der Firma arbeitet. Auch bei ihr fühle ich mich sicher, gerade auch im Hinblick auf den Transfer zwischen Bett und Rollstuhl u.ä. Wolfgang ist aktiv bei der Wassergymnastik und jammert hinterher über Muskelkater. Vom  Nachmittag bekomme ich nicht viel mit, da ich von um 2 bis um 5 fest schlafe. Aber denkt nun nicht, dass ich die Vesper habe ausfallen lassen. Diese und das Abendbrot wurden  dann innerhalb einer Stunde in mich hineingestopft. Am späten Abend sahen Wolfgang und ich durch Zufall auf MDR die Sendung "unter uns".  Dabei ging es u. a. um eine Familie, wo der Mann ebenfalls an ALS erkrankt ist und sich mittlerweile in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung befindet. Die Frau berichtete von sehr vielen Schwierigkeiten mit der Krankenkasse bezüglich der Bewilligung von Heil- und Hilfsmitteln. Mich hat der Bericht sehr betroffen gemacht. Jedoch kann ich guten Gewissens sagen, dass meine Krankenkasse, eine BKK, zwar fachgerecht prüft (und das kann manchmal dauern!), aber letztendlich keine Bewilligung ausgeschlagen hat.       

21.01.2010
Heute ist wieder ein planmäßiger Donnerstag mit Ergotherapie sowie Angelikas "Hauskampftag". Als Astrid eintrifft darf sie mir zunächst jeden Bissen in den Mund zählen, denn ich bin gerade beim Frühstücken und Astrid ist überpünktlich. Vollgefuttert werde ich in den Rollstuhl plaziert. Danach werden im Wechsel Arme bzw. Beine ans Motomed geschnallt und ich strample meine Kilometer. Biene und Susi sind immer mittenmang dabei, denn sie müssen ja aufpassen, dass Frauchen nichts Unrechtes geschieht. Während ich mich im Anschluss im Schlaf erhole, wirbelt Angelika mit Staubsauger und Wischzeug durchs Haus. Wir sind wirklich sehr froh, über ihre wöchentliche Hilfe. Wolfgang erledigt den Wocheneinkauf. Als er am späten Nachmittag Angelika nach Hause gefahren hat, bringt er leckeres Abendessen vom Asiaten mit. Ich esse dieses Mal gebratene Nudeln mit Hühnerfleisch. Allen dreien schmeckt das Essen sehr gut.

20.01.2010
Schon ist Karin wieder da und ihre Flexibilität wir gleich auf die Probe gestellt. Nachdem sie mir die Zähne geputzt hat, will sie gerade mit Waschen beginnen, als es klingelt. Planmäßig (bloß von uns hat niemand mehr daran gedacht) steht die Fußpflegerin in der Tür. So unterbrechen wir erst einmal den Waschgang. Stattdessen lasse ich mir die Fußnägel verschönern. Das tut gut. Das Waschprogramm führt Karin anschließend fort. Gestärkt vom Frühstück fitze ich mich mit Wolfgang durch Antragsformulare, die schon seit Tagen auf Bearbeitung warten. Aber heute schaffen wir es endlich. Am Nachmittag turne ich wieder bei der Krankengymnastik. Dazu überrascht mich Kerstin mit einem hübschen Blumengruß. Dane vielmals. Kurz bevor sie mit mir fertig ist, trifft meine Neurologin zum Hausbesuch ein. Kerstin und ich demonstrieren ihr gleich einmal, wie weit ich meine Arme mit Hilfestellung bewegen kann. Die Ärztin freut sich über mein Befinden und findet es sehr gut, dass ich noch allerhand unternehme. Den Rest des Nachmittags nutzen Karin und ich, das Tagebuch zu schreiben und belesen uns im Internet. 

19.01.2010
Karin hat heute "Zeit sich von mir zu erholen", denn morgen hat sie bereits wieder Dienst. Nachdem Heidi das Vormittagsprogramm mit mir bestritten hat, kommt Kerstin zur Physio. Ich werde gut durch bewegt und schlafe hinterher tief und fest. Erst das Eintreffen unseres Besuches und die lautstarke Ankündigung durch Biene wecken mich. Wolfgang setzt mich in den Rollstuhl und es geht in die Stube. Gemeinsam mit Bärbel und Albert B. verbringen wir einen im wahrsten Sinne des Wortes "witzigen" Nachmittag. Die beiden brachten mir einen sehr schönen Blumenstrauß mit, wofür ich mich bedanken möchte. Schnell war der Abend ran und viel zu schnell verging die Zeit. Es war ein schöner Nachmittag. 

18.01.2010
Die neue Woche fängt mit einer schönen Überraschung an. Der Film "Das weiße Band" wurde mit dem "Golden Globe" ausgezeichnet. Als Rüdiger am Nachmittag aus Hamburg anruft, wusste er es auch schon. Einfach toll! Da fehlt jetzt nur noch der "Oskar". Rüdiger hat es in Zürich sehr gut gefallen und die Fahrt war trotz Winterbedingungen in Ordnung. Ich habe heute wieder Physiotherapie, wobei ich mich über die winzig kleinen Fortschritte in der Bewegung sehr freue. Am Nachmittag stöbert Karin mit mir im Internet und wir schreiben am Tagebuch. Zum Abendessen habe ich mir gewünscht, dass Wolfgang Spinat mit Rührei und Kartoffelmus kocht. Er hat das bestens gemacht und es schmeckt vorzüglich. 

17.01.2010
Zunächst gehe ich heute in die "Schwemme". Das tut mir immer richtig gut. Auch das anschließende Frühstück, heute mal mit frischem Semmelbrot, mit Honig bzw. Käse, ist ein Leckerbissen. Glänzend und frisch gestärkt, erledigt Wolfgang mit mir und für mich einigen lästigen Papierkram, was nicht unbedingt sein Hobby ist. Am Nachmittag haben Karin und ich (ich nur mit "halben Auge") das Skispringen aus Sapporo verfolgt. Dabei zog es mir immer wieder kurz die Augen zu und Karin hat sich darüber amüsiert. Danach aktualisieren wir das Tagebuch. Bevor Wolfgang und ich den Nachtschlaf antreten telefonieren wir noch mit Andreas. Ihnen geht es soweit gut. Luis hatte am Wochenende etwas Fieber und ist erkältet. Das Fieber ist inzwischen abgeklungen, so das er am Montag wieder in die Kita gehen kann. Dorthin geht er nämlich sehr gern.

16.01.2010
Der Sonnabend war ein sehr ruhiger Tag. Karin und ich haben "keine Schandtaten" ausgefressen. Dafür versucht es Wolfgang immer öfter, besonders Karin, hereinzulegen. Das macht ihm großen Spaß, weil es ihm meistens auch gelingt. Deshalb schicken wir ihn am späten Vormittag erst einmal zum Wocheneinkauf. Ich befinde mich während dieser Zeit in Karins kosmetischer Behandlung. Sie rückt mit der Pinzette meinen buschigen Augenbrauen zu Leibe. Im Ergebnis freue ich mich über meine wieder  wohlgeformten Augenbrauen. Als Wolfgang vom Einkauf zurück kommt, trinken wir alle Kaffee. Bei Kerzenschein verbringen wir den Rest des Nachmittags. Zum Abendessen hat Wolfgang meinem Wunsch entsprochen und Schabefleisch zubereitet. Dieses schmeckt mit frischem Bäckerbrot total lecker. Von Rüdiger erhalten wir eine Mail aus Zürich. Er ist mit ein paar Kommilitonen übers Wochenende dort, um eine Aufführung eines Regiestudenten von Hamburg mit zu erleben.

15.01.2010
Das neue Jahr vergeht genauso schnell, wie das Alte aufgehört hat. Nun ist schon wieder die Hälfte des Januars vorbei. Heute läuft der Vormittag in geordneten Bahnen. Als Anja um 12 zur Ergo kommt, bin ich in jeder Hinsicht bereit dazu. Auch Angelika "schuftet" heute wieder bei uns. Während ich Motomed fahre, bezieht sie unsere Betten und säubert das Schlafzimmer. Wolfgang "schafft" sich in dieser Zeit bei der Wassergymnastik. Der restliche Tag ist ausgefüllt mit Schlafen, Essen und Surfen.  

14.01.2010
Ab heute hat Karin wieder Dienst bei mir und sie muss sich gleich sehr variabel zeigen. Grund war der Anruf vom Monteur, der zwischen halb und um 10 da sein will. So erfolgt mein Vormittagsprogramm in Raten. Schiebern sowie Zähne putzen schaffen wir noch vor Eintreffen von Herrn Thomas. Während er den internen Akku des Hausnotrufgerätes austauschen muss, beginnt Karin mir das Frühstück zu geben. Nachdem ich das Frühstück verspeist hatte und der Monteur gegangen war, begann mich Karin zu waschen. Das gelang aber auch nur zur Hälfte, denn jetzt stand Anja, die neue Ergotherapeutin, in der Tür. Halb fertig wurde ich angezogen und in den Rollstuhl gesetzt, um Arme und Beine am Motomed zu trainieren. Meine, noch nicht gewaschenen Körperteile, erhielten ihren Glanz und die Pflege nach der Ergotherapie. Mit mir könnt ihr`s ja machen!? Nach diesem Mammutprogramm habe ich mich in süße Träume zurück gezogen. Wolfgang ist in die Stadt gefahren, um beim Hausarzt und dem Sanitätshaus einiges zu besorgen. Er entspricht meinem Wunsch und bringt mir frische Milchhörnchen mit. Dieses mit reichlich Butter bestrichen, genieße ich zur Vesper. Dabei werden bei mir Kindererinnerungen wach. Diese Milchhörnchen waren damals für mich etwas ganz besonderes. Am Abend freue ich mich über einen Anruf von Simone. Dabei verständigen wir uns, wann wir das nächste Mal gemeinsam ein paar Tage in Dresden verbringen. Ich hoffe und wünsche, dass das alles so klappen möge.

13.01.2010
Vom Mittwoch gibt es nichts Besonderes zu berichten. Nach waschen, anziehen und frühstücken ist online Zeitungsschau angesagt. Nach dem Mittag gebe ich wieder mein Bestes bei der Physiotherapie. Nach der Vesper werde ich von Heidi seitlich gelagert, inzwischen ist es draußen wieder dunkel und ich erfreue mich an Pyramide und Schwibbogen. Diese beiden Sachen wollen wir noch ein paar Tage in Betrieb lassen. Mit dem Tagebuch sind wir nun auf dem aktuellen Stand angekommen.

12.01.2010
Diese Nacht wurden wir nicht gestört, obwohl der Monteur gestern nicht da war. Vielleicht hat sich das Problem so gelöst. Zum Frühstück hat Heidi frische Brötchen mitgebracht, die uns gut munden. Danke dafür! Um die Mittagszeit trifft Kerstin zur Physiotherapie ein. Im Anschluss halte ich einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Nach der Vesper wird es höchste Zeit, das Tagebuch zu aktualisieren. Durch die zahlreichen Besuche in den vergangenen Tagen sind wir gar nicht dazu gekommen. Schlamperei!!!

11.01.2010
Die neue Woche fängt gut mit Heidi an, Karin hat 3 Tage frei. Auch in dieser Nacht musste uns die sehr "dezente Stimme" wieder ihre Warnung mitteilen, zum Glück nur 1x.Heute ist unser Enkel Luis 1,5 Jahre alt. Er ist ein richtiger kleiner Sonnenschein, der viel Freude macht, aber manchmal auch seinen eigenen Kopf hat.Wir freuen uns schon, wenn wir ihn das nächste Mal wieder sehen werden. Mit Heidi lese ich im Internet und anschließend bewegt Kerstin meine Arme und Beine durch. Auch heute Nachmittag hat sich Besuch angemeldet, meine 2 treuen Seelen Fridericke und Susanne vom Chor. Susanne hat wieder ihre Backkünste unter Beweis gestellt und eine Mandarinensahnetorte gezaubert. Vielen Dank für diesen Leckerbissen! Der Nachmittag ist schnell vorüber und wir haben viel geschnattert, was ich mit Maske recht gut hinbekomme.

10.01.2010
 In dieser Nacht wurden wir gegen 2.30 Uhr unsanft geweckt. Die Tonbandstimme unseres Hausnotrufes war der Meinung, uns mitteilen zu müssen" Warnung! Geringe Batteriekapazität".Nach diesem eindringlichen Weckruf untersuchte Wolfgang sämtliche Anschlüsse, konnte aber nichts finden. So mussten wir ertragen, dass wir bis zum Morgen noch mehrfach gewarnt wurden. Dann hat Wolfgang die Notrufzentrale angerufen, um den Fehler zu melden. Von dort wird der Montier beauftragt, der morgen zu uns kommen soll. Zum Sonntag hatte Karin das Glück hinter einem Schneeflug von Görlitz bis Zittau her zu schleichen. Die Landschaft draußen ist tief verschneit und Wolfgang stehen die Haare zu Berge, wenn er ans Schneeschippen denkt. Sein Rücken findet diesen Kraftsport nicht sehr toll. Karin und ich widmen uns  einem anderen Sport, nämlich meinem Duschprogramm. Für mich ist das wöchentliche Duschen immer sehr angenehm. Vor allen Dingen meine Haare lechzen nach 6 bis 7 Tagen nach Wasser.Auch heute Nachmittag sind wir nicht allein. Wir freuen uns, dass Sylvia und Rainer E.kommen. Bei ihnen war familiär allerhand los, so dass wir uns lange nicht gesehen haben. Um so mehr gibt es zu bequatschen und wir schauen uns gemeinsam Fotos von ihrem Enkel Tobias (8 Wochen) an sowie von der Hochzeit des Sohnes. Die Quarktorte, welche Sylvia gebacken hatte, schmeckte allen sehr gut. Vielen Dank nochmal dafür! Rainer half uns in bewährter Weise auch wieder beim leidigen Thema Einkommenssteuererklärung, so dass wir das Jahr 2008 endlich abhacken können. Zum Abendessen hat Wolfgang seine beliebte Käsesuppe vorbereitet, die von allen geschätzt wird. Nach dem Abendessen verabschieden sich die Beiden. Es war ein sehr schöner Nachmittag! Wolfgang und ich telefonieren noch mit Andreas und freuen uns, dass alle gesund und munter sind. Auch Rüdiger meldete sich aus Hamburg und er war mit Jule sehr begeistert von dem gestrigen Musicalbesuch.

09.01.2010
Karin trifft ganz pünktlich ein, obwohl die Fahrbahnverhältnisse durch den Neuschnee  nicht die besten sind. Sie bringt Brötchen vom Bäcker mit, die wir uns zum Frühstück munden lassen. Wolfgang rückt dem Schnee ums Haus zuleibe und fährt anschließend zum Wochenendeinkauf in die Stadt. Aber schon nach kurzer Zeit steht er wieder in der Tür und Karin und ich bekommen gleich einen Schreck, weil wir annehmen, dass irgendwas passiert sein könnte. Der wahre Grund ist jedoch, dass er in seinen "Haushosen" zu Kaufland gefahren ist und dort schließlich merkte, dass er weder Geld noch Schlüssel einstecken hatte. Schnell war die Hose gewechselt und Wolfgang nahm das 2. Mal Anlauf um einzukaufen. Dies gelang auch erfolgreich. Am Nachmittag besuchen uns Geißlers. Besonders freu ich mich, dass dieses Mal Herr Geißler mitgekommen ist.Unsere  Unterhaltung ist sehr vielfältig, wobei die verkehrspolitischen Belange des Landkreises nicht zu kurz kamen. Zur Vesper schleckerten wir leckeres Tiramisu, welches Frau Geißler selber gemacht hatte. Herzlichen Dank dafür! Rüdiger und Jule lösen heute unser Weihnachtsgeschenk ein und besuchen in Hamburg "König der Löwen". Wir sind ja mal gespannt, wie es ihnen gefallen wird.        

08.01.2010
Wolfgang beginnt heute wieder mit der Wassergymnastik im Westparkcenter. Er macht das sehr gerne und es tut ihm gut. Bei mir sind wieder Astrid und Anja und gestalten die Ergotherapie. Dabei radle ich einige km. Den ausgiebigen Mittagsschlaf danach habe ich mir auf diese Weise wohl verdient.So nehme ich Vesper und Abendbrot kurz hintereinander ein.


07.01.2010
Zur Ergotherapie bringt Astrid ihre neue Mitarbeiterin Anja mit. Diese arbeitet sich gegenwärtig bei Astrid ein. Beide setzen mich in den Rollstuhl und ich radle am Motomed. Danach bewegen sie meine Füße und Zehen durch. Zur Mittagszeit holt Wolfgang Angelika ab. Auf sie wartet schon ein großer Berg Bügelwäsche und die  Wohnung freut sich auch auf Säuberung. Bevor ich meinen Mittagsschlaf halte, mache ich Karin tüchtig Arbeit um die ich sie wirklich nicht beneide. Ich habe plötzlich und unerwartet Durchfall. Zum Glück war es eine einmalige Aktion. 

06.01.2010
Karin kommt auf rutschigen, nassen Straßen von Görlitz gefahren, da es leicht regnet. Ich freue mich, sie nach 9 Tagen wieder zu sehen und wir haben uns so allerhand zu erzählen. Wolfgang rückt dem Weihnachtsbaum zu Leibe. Als er ihn abgeschmückt hat, haben wir einen  Nadelteppich. Doch zum Glück gibt es ja Staubsauger. Während dieser Zeit ist eine Mitarbeiterin von Cordamed da, um das Beatmungsgerät zu warten. Diese Serviceleistung wir halbjährlich durchgeführt.  Da ich ja auf das Gerät voll angewiesen bin, ist es mir schon sehr wichtig, dass die Technik funktioniert. Seit vor Weihnachten habe ich ja nun, wie bereits berichtet, ein Zweitgerät zur Verfügung. Um die Zeit der Wartung heute zu überbrücken, war das Zweitgerät unverzichtbar. Ich bin leider nicht mehr  in der Lage die Zeit der Wartung, ca. 1.5 Stunden, ohne "Maschinchen" zu atmen. Nur gut, dass es solche Technik gibt und ich sie nutzen kann. Am frühen Nachmittag kam es zur Personenanhäufung. Alle wollten zu mir. Kerstin kam zur Physiotherapie und unmittelbar darauf erschien der Hausarzt. Dieser untersuchte mich und konnte mein Wohlbefinden bestätigen.  Am Faschingsdienstag will er mich wieder besuchen. Ich habe ja eine Maske auf!  Mit Wolfgangs Befinden und seinen dokumentierten Blutdruck- und Zuckerwerten ist der Doktor auch sehr zufrieden.  Kerstin macht mit mir anschließend die Bewegungsübungen. Währenddessen bringt Wolfgang seine Haarpracht zum Frisör, zu einem vorfristigen Frühlingsschnitt. Nachdem  mich Karin seitlich gelagert hat, schreiben wir am Tagebuch. Zuvor haben wir im Internet Zeitungsschau gehalten.

05.01.2010
Als Heidi um 9.00 Uhr eintraf, schlief ich noch. Bienes lautes Gebell war aber sofort mein Wecker. Nach 11 Stunden sollte man ja auch ausgeschlafen sein! Ich bin jedenfalls sehr froh über meinen gesunden Schlaf. Gegen Mittag ist Physiotherapie angesagt und danach schon wieder ein Schläfchen. Heute fällt es nicht so lang aus, da wir am Nachmittag Besuch erwarten. Pünktlich um 3 Uhr steht Kristof aus Wuppertal mit seiner Freundin vor unserer Tür. Wir freuen uns sehr, dass beide bei uns reinschauen, denn sie sind nur 2 Tage in Zittau. Es ist ein lustiger Nachmittag und wir haben viel zu erzählen. Dabei schauen wir uns auch die Fotos von unserem gemeinsamen Urlaub auf der Tauplitzalm in Österreich an. Wir erinnern uns alle gern an diese schönen Tage. Nachdem sich die beiden von uns wieder verabschiedet haben, reicht mir Heidi das Abendessen und macht mich für die Nacht fertig. Heidi hat jetzt erst einmal ein paar Tage frei, so dass mir ab Morgen wieder Karin zur Seite steht.

04.01.2010
Nun geht für die Meisten der Alltag wieder los und die schönen Weihnachts-bzw. Neujahrstage sind eigentlich wieder viel zu schnell vergangen. Bei uns klingelt am Vormittag öfter das Telefon. Wir freuen uns sehr darüber, denn alle Anrufer melden sich zu einem Besuch an. Das Jahr fängt also gut an und ich werde kaum Langeweile haben. Mit Physiotherapie geht es heute auch wieder los und Kerstin lockert meine Arme und Beine. Während ich jetzt von Heidi seitlich gelagert bin, erfreue ich mich an Schwibbogen und Pyramide und lasse meinen Geist für das Tagebuch sprießen. Heidi hat heute frische Brötchen mitgebracht, die wir aber erst zum Abendbrot reinmümmeln. Danke dafür!

03.01.2010
Zum Sonntag schmeckt es mir wieder und ich genieße das Frühstück. Aber irgendwie braucht mein Körper Schlaf, denn am Nachmittag tue ich das 3 Stunden lang. Dadurch habe ich sogar die Vierschanzentournee in Innsbruck verpasst. Leider fliegen die deutschen Adler ziemlich hinterher, so dass es mir etwas an Spannung fehlt. Wolfgang muss wieder dem Schnee vorm Haus zuleibe rücken und spürt das an seinem Rücken. Am Abend rufen wir noch Andreas an, um zu erfahren wie es gestern im Weihnachtszirkus Busch-Roland war. Wir hatten den Dreien unter anderem dafür Karten geschenkt. Ihnen hat es gut gefallen, wobei das Programm mit fast 3 Stunden für Luis etwas zu lang war.

02.01.2010
Heute rückt Heidi dem Schmutz vom vergangenen Jahr bei mir zuleibe. Mit dem Duschrollstuhl werde ich unter die Dusche gefahren und dann beginnt das Fest. Nachdem ich alles wohlwollend überstanden habe und porentief gereinigt bin, freue ich mich auf das Frühstück. Leider schaffe ich es zur Zeit nicht, die Mahlzeit in einem Ritt zu mir zu nehmen.  Meine Luft reicht nicht mehr aus, so dass ich zwischendurch das Beatmungsgerät benötige. So dauern eben die Mahlzeiten bei mir etwas länger, aber was hilft es? Hauptsache es schmeckt! Aus meinem schönen Mittagsschlaf werde ich von Bienes Gebell geweckt. An der Tür haben Gundel und Peter geklingelt. Sie hatten sich zum Besuch angesagt. Wir sitzen alle zusammen im Wohnzimmer bei Kaffee und Kuchen und schnattern über alles Mögliche. Heute nachmittag und Abend fehlt mir etwas Luft und damit auch der Appetit. Deshalb esse ich heute kaum was.

01.01.2010
Über Nacht ist Schnee gefallen und ich sehe durchs Fenster am Neujahrstag die verschneite Natur. Es ist ein wunderschöner Anblick! Wolfgangs Freude über den Schnee hält sich in Grenzen, denn das Schneeschippen strängt ihn ziemlich an. So ist es eben auch im Neuen Jahr: Des Einen Freud, des Anderen Leid. Am Vormittag melden sich die Dresdner mit den besten Neujahrswünschen. In ihrer Umgebung sei auch sehr viel Lärm gewesen, doch Luis hat von all dem nichts mitbekommen, er hat durch geschlafen.Gemeinsam mit Heidi verfolgen wir das Wiener Neujahrskonzert im Fernsehen und am Nachmittag die Vierschanzentournee aus Garmisch/Patenkirchen. Ich gönne mir zwischendurch ein Schläfchen. Auch Rüdiger ruft nochmal an und erzählt uns, dass sie bis früh um 6.00 zusammen gefeiert haben.