Dezember 2009

Silvester 2009
Den letzten Tag des Jahres gehen wir sehr ruhig an, zumal die zurückliegenden 365 Tage wie im Fluge vergangen sind. Wenn ich das Jahr an mir vorüber ziehen lasse, stelle ich fest, dass es ein schönes Jahr für uns war. Nachdem ich im letzten Quartal des vergangenen Jahres kaum zu hoffen gewagt hatte, das Bett stundenweise verlassen zu können, konnte ich mit Hilfe des Beatmungsgerätes vielerlei unternehmen. Ob Besuche im Theater oder zum Konzert, Essen im Restaurant oder unsere Fahrten nach Dresden, all das konnte ich genießen und mich daran erfreuen. Dank der
Unterstützung durch die Pflegekräfte des Zentrums für Gesundheitsdienste Dresden ist für mich und vor allen Dingen für meinen lieben Mann der Alltag viel leichter geworden. Ich hoffe, dass auch  2010 ein gutes Jahr wird.Das Abendessen wird uns heute von Heidi serviert, sie hat überbackene Schnitten und Eisbergsalat zubereitet. Wir lassen es uns schmecken und danken ihr dafür! Wolfgang und ich vertreiben uns die Zeit bis Mitternacht bei mittelprächtigen Fernsehsendungen und stoßen um 0.00 Uhr mit einem Gläschen Sekt an. Draußen wird wenig geballert, so dass unsere Tiere sehr relaxt bleiben. Anders dagegen in Hamburg! Als Rüdiger von dort anruft, verstehen wir kaum ein Wort.  Er und Jule haben mit Kommilitonen bei sich zu Hause gefeiert.

30.12.2009
Heute verabschieden sich auch Corina, Andreas und Luis, um wieder nach Dresden zu fahren. Es waren wunderschöne Tage, die leider viel zu schnell vorbei gingen. Uns wird Klein-Luis mit seiner quirligen Art und ununterbrochenen Plapperei schon fehlen. So wird es nun wieder recht ruhig im Haus. Der heutige Nachmittag jedoch bietet noch einige Abwechslung. Zunächst habe ich Physiotherapie, wobei mich Kerstin nochmal richtig rannimmt im alten Jahr. Dann hat sich Ute Z. zum Besuch angemeldet, darüber freue ich mich sehr. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken schlappern wir die leckere etwas frostige Käsesahnetorte, die Ute mitgebracht hat. Danke für Alles! Wir haben uns viel zu erzählen und kurz nachdem sie sich verabschiedet hat, klingelt es erneut an der Tür. Frau Geißler überrascht mich mit einem Kurzbesuch. Sie überreicht mir einen schönen, frühlingshaften Blumenstrauß. Auch ihr gilt mein Dank und ich freue mich schon auf ihren nächsten Besuch. Zum Abendessen serviert Wolfgang die Reste vom Kanienchenbraten, die uns gut munden. Corina gibt telefonisch Bescheid, dass alle drei wieder gut zu Hause in Dresden eingetroffen sind.

29.12.2009
Die Frühstücksrunde ist heute nochmal groß und besonders gemütlich. Danach packt Rüdiger seine Sachen und bricht mit Jule wieder nach Hamburg auf. Er hat morgen im Schauspielhaus Aufführung. Ich radle unterdes am Motomed meine km, bis Hamburg schaffe ich das natürlich nicht. Am Nachmittag hat sich Astrid angemeldet. Als sie da ist, beschließen wir bei dem sonnigen Wetter einen Spaziergang zu unternehmen. Heidi und Astrid ziehen mich warm an und setzen mich in den Rollstuhl. Gemeinsam mit Andreas und Biene sowie Astrids besserer Hälfte machen wir einen Bummel durch Eichgraben. Anschließend wärmen wir uns alle bei Kaffee und Kuchen wieder auf. Auch Wolfgang, der in der Zwischenzeit in der Stadt war , ist wieder zurück und genießt auch das Kaffeetrinken. Wolfgang und ich verfolgen am späten Nachmittag die heute beginnende Vierschanzentournee. Leider hängen die deutschen Springer ziemlich hinterher und man kann sich nur wünschen, dass sie ihre Form wieder finden. Gegen 19.30 Uhr meldet sich Rüdiger telefonisch wieder aus Hamburg, wo sie wieder gut angekommen sind.

28.12.2009
Der Montag bringt uns einige Abenteuer ein, die sowohl Heidi und auch wir am Morgen noch nicht ahnen. Zunächst gibt es ein gemeinsames Frühstück, das ich täglich sehr genieße. Zur Mittagszeit trifft Kerstin zur Physiotherapie ein und gibt meinen Gelenken wieder etwas Schwung. Da das Wetter trocken ist, entschließen wir uns auf das Krematorium zu fahren. Mit frischen Blumen kommen wir dort nach 16.00 Uhr auf dem neuen Parkplatz an. Ich werde aus dem Auto heraus gefahren und unser übliches Eingangstor ist verschlossen. Ein Zettel weißt darauf hin, dass dieser Eingang im Winter geschlossen bleibt. Also marschieren wir außen herum zum befahrbaren Seiteneingang. Rüdiger fährt unser Auto hinein und stellt es auf dem Behindertenparkplatz ab. Nachdem wir meine Eltern am Grab besucht haben, staunen wir nicht schlecht, dass nun auf dem Rückweg auch dieses Tor "verriegelt und verrammelt" ist. Zum Glück brennt beim Bestattungsdienst noch Licht und ein Angestellter ist noch da , obwohl er schon Feierabend hätte. Letztlich befreit er uns aus der misslichen Lage. Zunächst ist er ziemlich ungehalten, da er der Meinung ist, dass am Tor darauf hingewiesen wird, dass dieser Eingang um 16.30 Uhr geschlossen wird. Als er uns das Schild zeigen will, ist da kein Schild. Auf diesen Schreck hin, schlage ich vor in der Weinaugaststätte zu Abend zu essen. Auch das geht schief, dort ist eine geschlossene Veranstaltung. Daraufhin entscheiden wir uns ins Dornspachhaus zu fahren. Zuvor halten wir bei der Sparkasse um Geld abzuheben. Natürlich funktioniert der Automat an den Wolfgang gegangen ist nicht. Aber zum Glück gibt es ja mehrere Automaten in der Filiale. Im Dornspachhaus werden wir mit sehr gutem Essen für alles entschädigt. Zum krönenden Abschluss wird uns beim Bezahlen eine falsche Rechnung serviert. Als wir es merken und reklamieren ist das dem Bedienpersonal sehr unangenehm. Uns dagegen freut es, denn wir bekommen ein Drittel des Betrages zurück gezahlt. Ist doch kein schlechtes Geschäft, oder !?
Am Abend sind wir alle glücklich, dass wir nicht auf dem Krematorium übernachten müssen, sondern im warmen Bett ruhig schlafen können. Letztlich haben wir innerhalb von drei Stunden soviel erlebt, wie manchmal im ganzen Monat nicht, Abenteuer pur!!!

27.12.2009
Zum Sonntag haben wir geplant den Festtagsbraten gemeinsam zu verzehren. Doch zunächst sitzen wir zusammen beim Frühstück, wir bewundern immer wieder Luis seinen gesegneten Appetit. In einer Hand die Honigsemmel, in der anderen die Leberwurstsemmel mümmelt er abwechselnd alles in sich hinein. Danach darf er seine "Fresslust"nur noch mit Apfelstücken stillen. Es ist eine Freude ihm dabei zuzusehen. Nach dem Frühstück bereitet die Jugend unter meiner Anleitung das Kaninchen zu. Dabei wird zum 1. Mal die Backröhre des neuen Elektroherdes ausprobiert. Bald darauf kommen sehr leckere Gerüche aus dem Ofen.  Nachdem ich mich kurz im Bett etwas ausgeruht habe, sitzen wir am Nachmittag im Wohnzimmer. Hier zeigt uns Wolfgang M. seine digitalen Fotos von der Reise nach Dubai, ein sehr interessanter Erlebnisbericht! Als unser Besuch sich verabschiedet hat, lasse ich mich noch einmal kurz ins Bett legen, um danach frisch und munter am Festtagsessen teilnehmen zu können.  Das Mahl mundet uns allen ganz vorzüglich, Danke an alle die dabei geholfen haben. Besonders für mich war es ein sehr schöner, abwechslungsreicher Tag, an dem ich fast 8 Stunden im Rollstuhl gesessen hab. Das hätte ich vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt! Karin beendet heute ihren weihnachtlichen Dienst und kann sich jetzt auf ein paar Urlaubstage freuen.

26.12.2009
Den zweiten Feiertag haben wir sehr ruhig verbracht.Die Jungs verlebten diesen Tag in den Familien der Frauen bzw. Freundin, am Vormittag haben wir alle aber erst gemeinsam gefrühstückt. Ich selbst habe am Nachmittag ein ausgiebiges Schläfchen gehalten. Den Abend lassen Wolfgang und ich mit der Sendung "Das Traumschiff" ausklingen, wir werden dabei in die arabischen Emirate entführt. 

25.12.2009
Zum ersten Weihnachtsfeiertag lasse ich mich auch schon zeitig in den Rollstuhl setzen. Familie Hauffe Junior ist heute bei Kerstin und Kurt. Gemeinsam mit Wolfgang, Rüdiger und Karin schaue ich mir das Video vom 90. Geburtstag meines Vaters an. Es ist das erste mal, seit er verstorben ist, dass ich dies tue. Viele schöne Erinnerung werden da wieder geweckt. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt, im Oktober 2003, erste Anzeichen in Form der Fußheber-Schwäche hatte, war mir in keiner Weise klar was da auf mich zukommen wird. Die Rede meines Vaters zur Geburtstagsfeier, hat mich wieder sehr berührt, mit dem Resultat, dass ich mich kräftig verschluckt habe und Karin, Wolfgang und Rüdiger mir sofort geholfen haben. Auf diesen Schreck hin wurde ich zurück ins Bett gebracht, um mich etwas erholen zu können. Nach der Vesper mit Christstollen, vervollständige ich mit Rüdiger mein Tagebuch und lese die lieben Weihnachtsmails.

Heiligabend
Heute lasse ich mich, nach dem Zähne putzen, sofort anziehen und in den Rollstuhl setzen. Ich möchte, wenn alle Familienmitglieder da sind, nicht nur im Bett liegen. Es geht in die Küche wo mir Karin zunächst das Frühstück reicht. Danach kocht Rüdiger, unter meiner Anweisung, unsere traditionelle Weihnachtssuppe mit Semmelklößchen und Eierstich. Wolfgang bereitet den Kartoffelsalat zu. Auch Andreas ist mit Luis in der Küche und greift ab und zu mit ein. Ich freue mich dass ich mittenmang dabei sein kann, obwohl ich außer guten Ratschlägen nichts helfen kann. Während Luis seinen Mittagsschlaf hält, schmückt Andreas unseren Weihnachtsbaum, der dieses Jahr wieder im Wohnzimmer steht. Am Nachmittag kommt Jule und bringt mir selbstgestrickte Socken, die ihre Oma für mich angefertigt hat. Ganz lieben Dank dafür!
Karin geben wir heute eher frei, damit auch sie im Kreise ihrer Lieben sein kann. Bei uns startet gegen 17 Uhr die Bescherung, doch zuvor besuchen uns noch Kerstin und Kurt mit seinen beiden Töchtern. Auch sie bringen mir ein Geschenk. Danke!
Dann geht's endlich los. Für alle ist auf dem Gabentisch reichlich vorhanden. Nachdem jeder seine Geschenke in Empfang genommen hat geht es zum Abendessen. Auch hier sitze ich wieder mit am Tisch und freue mich darüber. Das Essen schmeckt ganz lecker. Großes Lob an die Köche.
Anschließen lagert mich Rüdiger im Bett. Gemeinsam lassen wir den Abend mit Sketchen von "Herricht und Preil" ausklingen. Diese DVD haben wir unter anderem von Jule und Rüdiger bekommen.

23.12.2009
Heute geben sich jede menge Leute die Klinke in die Hand. Zunächst trifft Kerstin ein, die mich vor den Feiertagen nochmal durch bewegt. Am Nachmittag bekomme ich ein vorfristiges Weihnachtsgeschenk. Frau Herzog von CordaMed bringt mir das Ersatzatemgerät, welches die Krankenkasse bewilligt hat. Darüber freue ich mich sehr, zumal ich seit gestern weiß wie schlimm ein Ausfall des Gerätes für mich wäre. Rüdiger schuftet den ganzen Tag, um unser ehemaliges Gästezimmer wieder in ein solches zu verwandeln. Durch die Haushaltsauflösungen meiner Eltern, war alles noch brauchbare dort gelagert worden. Kurz nachdem er fertig ist, trifft Familie Hauffe Junior ein und Luis kann sofort sein eigenes Zimmer in unserem Haus beziehen. Angelika und Rolf schauen auch vorbei und bringen die gebügelte Wäsche. Am Abend steht ein besonderer Höhepunkt an. Gemeinsam mit Rüdiger und Karin fahren wir ins Zittauer Kronenkino, wo der Preisgekrönte Film "Das weiße Band" gezeigt wird. Der Film beeindruckt uns alle sehr und Wolfgang und ich freuen uns besonders, dass wir Rüdiger in diesem Kinofilm sehen. Während der Heimfahrt und während ich zu Hause gelagert werde, diskutieren wir noch viel über den Film.

22.12.2009
Der Dienstag hat zunächst seine Tücken. Während Karin mir die Zähne putzt, wird meine plötzlich Luft knapp. Sie bringt mich sofort in die Liegeposition, aber leider bekomme ich auch da fast keine Luft. Karin eilt nach der, bereits zum säubern eingeweichten, Atemmaske, da ich ziemlich panisch reagiere. Unter der Maske beruhige ich mich langsam wieder und hoffe es passiert so schnell nicht wieder. Am Vormittag ist Angelika bei uns und sorgt für Weihnachtsglanz im Hause Hauffe. Wolfgang und Rüdiger machen sich auf den Weg, um einen neuen E-Herd zukaufen. Bei dem Alten ist gestern Abend das Cerankochfeld gesprungen und da es für einen 15 jährigen Herd schlecht Ersatz gibt, haben wir uns zu einem Neukauf entschlossen. Bei Kerstin habe ich Physiotherapie und bevor sie sich heute verabschiedet, übergebe ich ihr ein Theatergutschein verpackt in einer Weihnachtskugel, mit folgendem Vers.

Als Physio ist Kerstin bekannt,
sie arbeitet mit Herz und Hand.
Seit sieben Jahr sie mich betreut,
ich habe das noch nie bereut.
Als Dank nimm diese Kugel hier,
vielleicht gefällt der Inhalt dir.
Pack deinen Jörg und marschiert los,
denn das Theaterzelt ist groß.
Der Spielplan bietet vielerlei,
für euch ist sicher was dabei.
Mit besten Grüßen für das Fest,
Familie Hauffe grüßen lässt.


Kurz darauf kommen meine beiden Männer erfolgreich, mit einem Herd im Kofferraum, wieder nach Hause. Dieser wird am Nachmittag von Rüdiger eingebaut und danach von einem Fachmann angeschlossen. Dieser hat sich bereiterklärt am Abend noch zu uns zukommen um uns zu helfen. Danke dafür nochmal!

21.12.2009
Nun beginnt die Weihnachtswoche und es wäre schön, wenn der Schnee über die Feiertage liegen bliebe. Zur Mittagszeit sind Jule und ihre Mutti bei uns. Jule erhält nachträglich von uns ihr Geburtstagsgeschenk, worüber sie sich sehr freut. Als sie sich verabschieden, trifft Josie ein. Sie überrascht mich mit einem Schlafanzug und einem Salzkristalllicht von der Firma. Herzlichen Dank für alles! Wir plaudern eine ganze Weile, dabei bewegt mich Kerstin, die inzwischen auch eingetroffen ist, durch. Außerdem erhalte ich einen Anruf von meiner Krankenkasse, wo es um die beantragte Augencomputersteuerung geht. Laut Regelung habe ich keinen Anspruch darauf, da ich noch sprechen kann. Die Kasse will mir aber trotzdem helfen und bietet mir ein gebrauchtes Gerät aus ihrem Bestand an. Zur Zeit wird dieser Computer technisch überprüft. Ich finde diese Lösung toll und bin sehr dankbar. Das habe ich der Mitarbeiterin am Telefon auch so gesagt. Nachdem wir wieder eine " sturmfreie Bude" haben, diktiere ich Heidi diese Zeilen für das Tagebuch.  Heidi hat ab Morgen frei. Wir wünschen ihr schöne Weihnachten im Kreise ihrer Familie. In der Silvesterwoche hat sie bei mir Dienst.

20.12.2009
Der Sonntag beginnt für mich mit Duschen und allem was dazu gehört, herrlich. Frisch und sauber von Kopf bis Fuß genieße ich danach das Frühstück. Jule und Rüdiger melden sich von unterwegs und teilen mit, dass die Verkehrsverhältnisse auf der Autobahn in Ordnung sind. Wolfgang hat heute seinen letzten Weihnachtsmann-Einsatz. Es werden viele Besucher auf dem Weihnachtsmarkt erwartet, da am Nachmittag die Goombay Dance Band auftritt. Mich besuchen am Nachmittag Ilona und Bernd, worüber ich mich sehr freue. Sie haben selbstgebackenen Zucker- und Streuselkuchen mitgebracht, den wir uns gut schmecken lassen. Vielen Dank nochmals dafür! Gegen 16.00 Uhr trifft Rüdiger ein, nachdem er zuvor Jule zu Hause abgesetzt hatte und Wolfgang auf dem Weihnachtsmarkt besucht hatte. So plaudern wir dann alle nett miteinander, so dass die Zeit viel zu schnell vergeht. Bald darauf kommt der "unterkühlte Weihnachtsmann" nach Hause. Er ist recht froh, dass der Dienst nun für ihn beendet ist.
Derart niedrige Temperaturen hat er in den vergangenen Jahren auf dem Weihnachtsmarkt noch nicht erlebt. Aber insgesamt hat es ihm wieder sehr viel Spaß gemacht.

19.12.2009
Vom Sonnabend gibt es nicht viel zu berichten. Wolfgang tätigt am Vormittag den Wochenendeinkauf und Nachmittag erfreut er wieder die Kinder auf dem Weihnachtsmarkt. Heidi und ich lassen es uns in der warmen Stube bei Kerzenschein gut gehen.

18.12.2009
Karin kommt heute mit ihrem Auto schwer bepackt bei uns an. Auf dem Autodach hat sie eine 3,50m große Kiefer für Weihnachten bei sich zu Hause. Da sie in Görlitz keine Kiefer in dieser Größe auftreiben konnte, gelang es uns gestern in der Gärtnerei Neumann in Mittelherwigsdorf einen Baum telefonisch zu bestellen.Bevor sie zu uns kam, hat sie den Baum abgeholt und mir ein hübsches Weihnachtsgesteck mitgebracht. Das ziert unser Tischchen im Schlafzimmer, vielen Dank! Heute haben wir für den Nachmittag geplant,dass uns Wolfgang mit auf den Weihnachtsmarkt mit und Astrid uns später mit unserem Auto wieder nach Hause fährt. Doch leider kam es ganz anders. Karin hatte mich schon dick angezogen, als Astrid anrief, dass sie sich infolge der Straßenverhältnisse verspätet. Außerdem hatte Karin auf meinen Wunsch hin in Dresden bei der Firma nachgefragt, ob unsere Beatmungstechnik frostempfindlich ist. Immerhin zeigte unser Thermometer minus 12 Grad. Die Aussage eines Technikers lautete im Betriebszustand bis -5 Grad und im Ruhezustand bis -20 Grad. Da ich aber bereits dick eingepackt im Rollstuhl saß und Astrid inzwischen eingetroffen war, haben wir einen kurzen Spaziergang hier in Eichgraben unternommen. Das hat besonders Biene gefreut, die mit von der Partie war.Wieder zu Hause angekommen, ging es für mich ran an das Motomed. Vor Weihnachten ist heute Astrid das letzte Mal da, so dass ich sie mit einem kleinen Gedicht und dem entsprechenden Geschenk überrasche. Mein Selbstgereimtes lautet wie folgt:

Wer Astrid kennt, der weiß genau
sie ist eine tüchtige Frau.
Die Ergopraxis sie gut führt,
jeder Patient Besserung spürt.
Manchmal mangelts an Pünktlichkeit,
weil ihr fehlt eine Funkuhrzeit.
Der Weihnachtsmann hat das bedacht,
und eine Funkuhr mitgebracht.
Mit vielen Wünschen für das Fest
der Weihnachtsmann dich grüßen lässt.


Astrid hat sich über den Gag sehr gefreut.Auch sie brachte mir ein Päckchen mit. Über dessen Inhalt werde ich mich aber erst Heilig Abend äußern, auf alle Fälle lieben Dank dafür! Als Wolfgang abends wieder bei uns war, meinte er dass es für den Rollstuhl sehr schlecht in der Stadt gewesen wäre, da die Pflastersteine sehr glatt sind und er selbst beinahe ausgerutscht wäre. Als ich mich von Karin verabschiede, wünsche ich ihr zunächst eine gute Heimfahrt mit dem vollgeladenen Autodach sowie einen besinnlichen 4.Advent, an dem sie frei hat.
Am Abend gratulieren Wolfgang und ich telefonisch Jule zu ihrem Geburtstag. Sie feiert mit paar Freundienen, da Rüdiger Theatervorstellung hat. Wir freuen uns schon auf Sonntag, da werden alle beide nach Hause kommen.

17.12.2009
Nachdem ich gewaschen und angezogen bin, erscheint Astrid. Ich werde in den Rollstuhl gesetzt und strample meine km am Motomed. Gleichzeitig lockert mir Astrid meinen Schultergürtelbereich. Nach Beendigung der Ergotherapie kann ich dann endlich um 12.30 Uhr mein Frühstück genießen. Während dieser Zeit holt Heidi den Dienstlaptop, um diesen am Abend zur technischen Überprüfung mit zur Quartals- Versammlung nach Dresden zu nehmen.Kurz darauf trifft auch Angelika bei uns ein, unsere fleißige Fee für Ordnung und Sauberkeit. Wolfgang zieht derweil von dannen, um seiner Weihnachtsmann-Aufgabe gerecht zu werden. Zur Vesper machen wir drei, Karin, Angelika und ich eine lustige Frauenrunde. Angelika wird von ihrem Mann danach abgeholt, denn sie wollen unter anderem noch den Weihnachtsmann begrüßen gehen. Obwohl der Weihnachtsmann sich sehr warm angezogen hat, kommt er am Abend ziemlich durchgefroren nach Hause. Karin hat mir inzwischen das Abendbrot gereicht, welches lecker war.

16.12.2009
Karin beginnt auf unseren Wunsch hin ihren Dienst ab heute erst um 9.30 Uhr, da wir sie Abends länger benötigen. Als sie heute um diese Zeit eintrifft, werde ich gerade erst munter. Ich glaube, dass schlafen meine "große Stärke" ist. Das habe ich zum größten Teil der Beatmung zu verdanken, denn ohne diese hätte ich keinen ausreichenden und gesunden Schlaf. Während der Physiotherapie mit Kerstin haben wir viel Spaß. Sie kennt eine Liedzeile und weiß aber den weiteren Text nicht. So lasse ich Karin im Internet googeln und wir kommen der Sache auf die Schliche. Es ist ein alter, überlieferter Text zur Melodie des Radetzkymarsches. Das Lied geht folgendermaßen:
" Wenn der Hund mit der Wurst über`n Eckstein springt und der Storch in der Luft den Frosch verschlingt. Wenn der Hund mit dem Storch über`n Eckstein springt und der Frosch in der Luft die Wurst verschlingt "..........Zahlreiche weitere Varianten sind möglich.
Wolfgang kann unseren Gesang garnicht miterleben, da er zu dieser Zeit gemeinsam mit dem Oberbürgermeister den Weihnachtsmarkt eröffnet. Als er am Abend wieder zu Hause ankommt, freut er sich auf die warme Stube und etwas Ruhe. Mit Karin verbringe ich einen gemütlichen Nachmittag und kann ihr zu einer Weihnachtskiefer verhelfen.  Biene ist heute besonders anhänglich zu mir und schlappert mich mehrfach voller Inbrunst ab. Sie ist wirklich auch sehr nützlich für mich, denn wenn ich nach jemanden rufe und dieser nicht gleich kommen kann, holt ihn Biene bellend herbei. Es ist schon erstaunlich, denn es hat ihr keiner gelernt bzw. gezeigt. 

15.12.2009
Als Karin heute kommt fragt sie mich erst einmal ganz vorsichtig, ob sie denn heute bleiben darf. Ich kann da nur antworten "sehr gerne" und hoffe, dass das gestrige Missgeschick sich nicht wiederholen möge. Beim Waschen und Anziehen haben wir uns allerhand zu erzählen. Am zeitigen Nachmittag habe ich Physiotherapie, wo mich Kerstin kräftig bewegt. Wolfgang hat heute seinen ersten Weihnachtsmanneinsatz bei der Stadtverwaltung und ab Morgen bis Sonntag wird er auf dem Zittauer Weihnachtsmarkt anzutreffen sein. Als der Weihnachtsmann wieder nach Hause kommt, wir er gleich von Biene in Beschlag genommen und Karin und ich erfreuen uns an seinem schönen Aussehen. Karin hat mir aus unserem Buch "Die Hütte" weiter vorgelesen und wir informierten uns über das Neueste im Internet. Das Abendbrot, welches Wolfgang uns servierte war ihm ganz besonders gut gelungen. Es gab Hähnchenschenkel mit Blumenkohl und Kartoffelbrei und hat ausgezeichnet geschmeckt. 

14.12.2009
Bin ich heute morgen schon betrunken oder warum sehe ich heute doppelt?! Vor meinem Bett stehen um 9.00 zwei Schwestern, Heidi und Karin. Beide haben sich nach ihrem Dienstplan gerichtet und nun stellt sich heraus, dass die beiden Pläne unterschiedlich sind.Nachdem Karin bei einer Tasse Kaffee das Maleur etwas überwunden hat, beißt sie in den sauren Apfel und fährt 40km wieder nach Hause. Sie wird ab morgen bei mir wieder Dienst tun. Heute habe ich auch wieder Physiotherapie bei Kerstin, die mich kräftig durchbewegt. Danach vespern wir, um gestärkt die Lücken beim Tagebuch zu füllen. Heidi lagert mich auf die Seite, ich lasse meinen Geist für das Tagebuch sprießen und erfreue mich dazu an unserer Pyramide und am Schwibbogen. Draußen ist es mittlerweile dunkel und hier drinnen um so gemütlicher. In der Küche höre ich schon Wolfgang rumoren, er bereitet eines meiner Lieblingsgerichte für heute Abend zu: Kartoffeln und Quark,Leberwurst und Butter, darauf freue ich mich schon. Heidi hat ab morgen für paar Tage frei und kann für ihre Familie einige Weihnachtsvorbereitungen treffen.

13.12.2009
Zum 3. Advent ist das Wetter draußen wie im November grau in grau.Da heute verkaufsoffenen Sonntag ist fahren wir am Nachmittag alle drei in die Stadt, um einige Besorgungen zu machen. Als wir wieder nach Hause kommen, freuen wir uns auf die warme Stube, denn draußen ist es wirklich kalt geworden. Zum Abendessen serviert uns Heidi gefüllte Blätterteigtaschen mit Gewiegtes und zum Nachtisch süße und saftige Melone. Es hat sehr gut geschmeckt, Danke Heidi!

12.12.2009
Zum Sonnabend ist wieder schrubben und reinigen bei mir angesagt. Das tut mir immer richtig gut inklusive "der Salbung".Eigentlich hatte ich mit Wolfgang gestern abgestimmt, dass wir heute mal gemeinsam zum Einkaufen in die Stadt fahren. Aber das trübe Wetter nahm mir die Lust daran und ich hielt dafür einen schönen Mittagsschlaf. Mit Heidi bin ich jetzt überdurchschnittlich viel im Internet, weil wir uns Anregungen für Weihnachtsgeschenke holen wollen. Teilweise lassen einem die Preise die Haare zu Berge stehen. Aber zum Glück gibt es größtenteils verschiedene Preisgruppen.Ich persönlich kaufe oftmals bei amazon de. und das klappt wirklich prima. Die Ware ist meistens schon am übernächsten Tag geliefert. Selbst das Handling bei Rücksendungen bzw. Reklamationen ist kein Problem. Wenn ich höre , dass in den beiden Amazon-Versand Zentren Leipzig und  Bad Hersfeld gegenwärtig täglich 1,2 Millionen Bestellungen eingehen, dann Hut ab vor der Meisterung dieser logistischen Herausforderung. Wolfgang und ich lassen uns zum Abendbrot Essen vom Cavallino bringen und genießen dieses. Heidi hat sich  heute etwas eher( die paar Minuten, die sie Mittwoch eher da war)auf den Heimweg gemacht, um das Weihnachtskonzert in Herrnhut mitzuerleben. Wir wünschen ihr viel Spaß dabei.

11.12.2009
Heute ist Luis bereits 1Jahr und 5 Monate alt. Eigentlich vergeht die Zeit viel zu schnell. Wir freuen uns schon, wenn Weihnachten alle da sein werden. Bei uns verlief der Tag recht ruhig. Wolfgang war zur Physiotherapie und erledigte den Wochenend- Einkauf. Heidi und ich haben es uns derweil im weihnachtlichen Schlafzimmer gemütlich gemacht. Biene war natürlich auch mit von der Partie, sie liegt dann immer unter meinem Bett wie ein kleiner Wachhund. Aber wehe wenn es klingelt, dann bellt sie wie ein großer Hund. Rüdiger ruft uns abends von seiner Tournee aus Badenwürtemberg an. Die Programmaufführung hat gut geklappt und am nächsten Tag haben sie noch eine Aufführung in einem anderen Ort.Danach geht es mit dem Zug wieder zurück nach Hamburg.

10.12.2009
Trotz des miesen Wetters lassen wir uns den neuen Tag nicht vermiesen. Die Lichter von Pyramide und Schwibbogen strahlen im Schlafzimmer und lassen uns das graue Wetter vergessen. Gestärkt vom Frühstück geht es während der Ergotherapie wieder an den Motomed und ich drehe meine Runden.Kontrolliert werde ich dabei von Biene und Susi, die mir jeweils zur rechten bzw.zur linken Seite sitzen. Dabei würde die Katze am liebsten in die Pedalen springen. Am Nachmittag ist auch Angelika da und kümmert sich wie gewohnt um die Bügelwäsche und den Hausputz. Durch meinen ausgiebigen Mittagsschlaf muss Angelika ihr ganzes Programm umstellen. Sie will mich nicht durch das Staubsaugen aufwecken. Zum Abendbrot genießen wir heute wieder mal asiatisches Essen, dass Wolfgang von unterwegs als Überraschung mitgebracht hat. Die knusprige Ente schmeckt uns dreien sehr gut.

09.12.2009
Heidi ist heute ein paar Minuten eher gekommen, da Astrid bereits kurz nach 10.00 zur Ergotherapie da sein will. Durch Bienes Begrüßungsgebell werde ich munter. Beim Blick nach draußen wollte ich am liebsten weiterschlafen, nur grau in grau sehe ich durchs Fenster.Als wir gerade fertig mit Waschen und Anziehen sind, klingelt es und die Fußpflegerin steht vor der Tür. Dieser Termin stand zwar im Kalender, aber mir war er gar nicht mehr bewusst. Sie brachte meine Zehennägel wieder auf Vordermann, was ich als sehr angenehm empfinde. Nachdem die Podologin fertig ist, reicht mir Heidi das Frühstück und es dauert nicht lange, da steht Astrid vor meinem Bett.Ich werde in den Rollstuhl gesetzt und trainiere Arme und Beine am Motomed. Nach der Ergotherapie genehmige ich mir ein Schläfchen, aus dem ich gerissen, als Kerstin eintrudelt. Auch sie bewegt mich während der Physiotherapie kräftig durch, so dass meine sportlichen Aktivitäten heute auf ein Höchstmaß gebracht werden. Bei der anschließenden Vesper hören wir Weihnachtsmusik und genießen die gemütliche Atmosphäre. Den restlichen Nachmittag nutzen Heidi und ich fürs Internet und zum Tagebuch aktualisieren.

08.12.2009
Heute genießen wir den Advent zu Hause. Besonders bei der Vesper, wo es draußen schon dämmrig wird, ist es schön bei Kerzenschein und Weihnachtsmusik "sich den Bauch vollzuschlagen". Ich habe aber zuvor fleißig bei der Physiotherapie mitgemacht und dabei paar wenige Kalorien verbraucht. Während mich Karin jetzt seitlich gelagert hat, schreiben wir am Tagebuch und erfreuen uns an den im Zimmer stehenden Schwibbogen, Pyramidenhaus  und Kerzen. Wolfgang hat einiges in der Stadt zu erledigen und kommt erst nach dem Mittag zurück. Karin hat vorerst ihren letzten Dienst und hat jetzt ein paar Tage hintereinander frei. Ihre Familie wird sich freuen, zumal sie über Weihnachten bei mir Dienst hat. 

07.12.2009
Die dritte Adventswoche fängt für uns gleich mit einem Höhepunkt an. Wir haben für heute Abend Karten für die Neue Elblandphilharmonie und Tom Pauls im Theater. Doch zunächst läuft das alltägliche Programm ab. Nach der Physiotherapie mit Kerstin nehme ich noch eine "Mütze Schlaf", um am Abend fit zu sein. Diesmal verlassen wir auch pünktlich das Haus. Das ist auch gut so, denn die Behindertenparkplätze am Theater sind schon alle belegt, wenn auch zum Teil unberechtigt. Danke,  liebe Autofahrer für die großzügige Rücksichtnahme. Bei ausverkauftem Haus sitze ich ganz nah an der Bühne, keine zwei Meter von Tom Pauls, den ich sehr schätze, entfernt. Er liest die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens und begeistert durch seine Interpretation und Gestaltung. Die Neue Elblandphilharmonie untermalt das Ganze musikalisch mit viel Bravour. Zum Abschluss des Konzertes werden gemeinsam mit dem Publikum Weihnachtslieder gesungen. Dieses Mal versuche ich trotz Maske mitzusingen, was wider Erwarten doch möglich ist. Darüber freue ich mich besonders. Es war ein wunderschöner Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Danke auch an Karin, deren Dienst heute besonders lang war. 

06.12.2009
Als Karin heute eintrifft, muss sie unterwegs den Nikolaus getroffen haben. Während sie mir die Zähne putzt, sehe ich außen auf dem Fensterbrett einen Adventsstern stehen. Als Wolfgang die Überraschung reinholt, freuen wir uns sehr darüber und danken ganz herzlichst dafür. Auch Andreas trifft kurz nach um 9.00 Uhr ein, um uns beim Duschprogramm zu helfen, weil ich bis um 10.00 Uhr fertig sein möchte. Um diese Zeit wir Corina mit Luis erwartet. Wir haben das auch zeitlich gut geschafft. Andreas will mich gerade in den Rollstuhl als Luis und Corinna zur Tür eintreten. Gemeinsam verbringen wir in der Stube einen schönen Vormittag. Dabei steht natürlich Luis im Mittelpunkt. Wolfgang hat ihm zum Spielen eine Kiste mit Matchboxautos (noch von unseren Jungs) hingestellt, die er fleißig aus und einräumt. Mit Papa am Klavier hören wir weihnachtliche Weisen vom Papa und zeitgenössische Musik in allen Tonlagen von Luis. Er ist ein richtiger kleiner Sonnenschein, lacht von Herzen gern und plappert reichlich in seiner eigenen Sprache. Am Mittag verabschieden sich die drei und fahren wieder nach Olbersdorf zu Luis Opa. Der Nachmittag verläuft ruhig. Zunächst erledigen Wolfgang und ich lästigen Papierkram. Danach freuen wir uns aufs Kaffeetrinken, denn Kerstin V.  hat uns selbst gebackenen Kuchen mitgeschickt. Dieser schmeckt super lecker. Vielen Dank dafür! Anschließend lagert mich Karin seitlich und im weihnachtlichen Flair des Schlafzimmers beginnen wir den Bestseller "Die Hütte" zu lesen, den Kerstin H. mir geschenkt hat. Ein kleines Schläfchen und surfen im Internet runden den Nachmittag ab. Rüdiger ruft Abends an. Das Auto ist inzwischen winterfest. Doch diese Woche fährt er erst einmal mit dem Zug Richtung Stuttgart, wo er mit zwei Musikstudentinnen einen Wiegenliedabend aufführt, bei dem er die Rolle des Moderators und Geschichtenerzählers einnimmt. Wir wünschen den Dreien viel Erfolg.

05.12.2009
Wir richten den Sonnabend so aus, dass wir in aller Ruhe am Nachmittag zum Weihnachtskonzert fahren können. Mein planmäßiges Duschen verschieben wir auf Sonntag, damit für mich kein Stress entsteht. Rechtzeitig werde ich von Karin "in Schale geworfen" und Wolfgang setzt mich in den Rollstuhl um. Hierbei liegen wir noch voll im Zeitlimit. Aber das Unheil naht....Beim Anbringen der Armlehnen wird die rechte Lehne fälschlicherweise auf der linken Seite reingesteckt. Das war ja eigentlich nicht weiter schlimm, aber die Lehne lies sich nicht mehr entfernen. Nachdem Wolfgang in einer Herkulesarbeit vieles versuchte und uns die Zeit langsam weg lief, entschloss er sich die gesamte Halterung abzuschrauben, was dann auch den Erfolg brachte. Zwar ohne Seitenlehne, aber noch zum Gongschlag erreichten wir den Bürgersaal und lenkten mit unserem fast zu spät kommen, die ganze Aufmerksamkeit der Besucher auf uns. Aber wir haben es zum Glück noch geschafft und erlebten ein wunderschönes Konzert. Für mich ist nur schade und darüber bin ich auch traurig, dass Singen mit Atemmaske nicht funktioniert. Als wir nach dem Konzert wieder zu Hause waren, kam Andreas noch mit ran,  um den Rollstuhl wieder zu komplettieren. Dabei bemerkte Andreas völlig richtig, dass dieser Rollstuhl keine ingenieurtechnische Meisterleistung sei, denn eigentlich müsste eine Verwechslung von Teilen von vorn herein ausgeschlossen sein. Wir werden den Hersteller mal freundlich darauf aufmerksam machen.

04.12.2009
Da Karin heute Arzttermine hat, kommt Heidi zum Dienst. Wolfgang geht es wieder zunehmend gut und er nimmt heute auch an der Wassergymnastik teil. Vorher ist er bei Kerstin zur Massage und Packung. Auch sein Blutdruck, den die Pflegekräfte täglich messen, ist richtig "jungfräulich" (im Mittel 125/85). Ich sitze wieder am Motomed und Astrid bewegt mich durch. Nachdem Astrid uns gegen 13.00 Uhr verlässt, lagert mich Heidi seitlich und ich halte einen Nickerchen, welches sich 3 Stunden hinzieht. Als ich munter werde, ist es draußen fast finster. Wolfgang ist auch schon lange wieder zurück gekehrt und hat sich den Kollegen Muskelkater mitgebracht.
Dieses Wochenende finden die 3 Weihnachtskonzerte des Stadtchores statt und heute Abend läuft das Erste über die Bühne. Ich freue mich schon auf das Morgige, welches wir besuchen wollen. 

03.12.2009
Zum Donnerstag habe ich wieder Ergotherapie mit Astrid. Dazu werde ich an das Motomed gesetzt und während ich mit den Beinen "in die Pedalen trete", lockert Astrid meinen Oberkörper. Wolfgang ist zu dieser Zeit in der Stadtverwaltung zur Beratung bezüglich des Weihnachtsmarktes und seines Einsatzes. Nachdem ich mich "tierisch verausgabt habe", gönne ich mir meinen Mittagsschlaf. Der Rest des Nachmittags vergeht sehr schnell. Mich besucht ein ehemaliger Arbeitskollege, Peter M. und es gibt viel zu erzählen. Für das hübsche Weihnachtsgesteck, welches er mir mitbrachte, möchte ich mich nochmals herzlichst bedanken.Abends meldet sich Rüdiger telefonisch von Hamburg. Jule und ihm geht es gut. Sie sind allerdings etwas knapp bei Kasse, da sie  neue Winterreifen kaufen müssen. Da ist es immer gut, wenn wir helfen können.

02.12.2009
Wolfgang fährt heute Vormittag ins Theater um seine Weihnachtsmanntermine mit der Maskenabteilung abzustimmen. Er freut sich schon auf seinen diesjährigen Einsatz auf dem Zittauer Weihnachtsmarkt vom 16.-20.12. Nachdem ich gerade mit dem Frühstück fertig bin, klingelt es und eine Vertreterin der Firma Cordamed (Beatmungstechnik) steht vor der Tür. Es ging ihr noch einmal um meine Maske, die manchmal nicht richtig sitzt. Sie hat deshalb die nächst kleinere Größe mitgebracht. Diese passt jedoch überhaupt nicht. So belasse ich es doch bei der jetzigen Größe. Gleichzeitig sprechen wir über ein Ersatzatemgerät, auf dass ich Anspruch habe. Sie wird  bei Ihrer Firma die notwendige Verordnung veranlassen. Zum Abschied schenkt sie mir einen firmeneigenen Adventskalender. Danach hatte ich Physiotherapie und im fliegenden Wechsel bekam ich wieder Besuch. Heike K. von der Stadtverwaltung hatte sich angemeldet und wir plauderten nett miteinander. Sie brachte mir eine Weihnachts-CD mit, die ich mir bald anhören werde. Vielen Dank für alles!

01.12.2009
Heute gönne ich mir etwas Ruhe und schlafe am Nachmittag über 2 Stunden. Zuvor hat mich Kerstin durchbewegt und die Gelenke gelockert. Wolfgang hat Nachmittags ebenfalls Physiotherapie bei Kerstin in der Praxis. Mit Heidi lese ich noch kurz Zeitung im Internet und dann ist schon wieder Abendessen angesagt.