JULI 2009

30.07.2009
Aufgrund des schönen Wetters nimmt mich Astrid mit zur Ergotherapie auf die Terrasse. Auch Biene lässt sich das nicht zweimal sagen und ist mit von der Partie. Schnurri dagegen hat heute Hausarrest. Sie war gestern von früh morgens bis Mitternacht unterwegs. Nach Mittagsschlaf und Vesper werde ich von Manu geduscht, einschließlich Haarwäsche. Mir tut das sehr gut! Zum Abendbrot freuen wir uns auf frische Fischsemmeln, die Wolfgang mitgebracht hat.

29.07.2009
Der Mittwoch Vormittag verlief unspektakulär. Am Nachmittag bewegte Kerstin mich durch und dann nutzen wir das schöne Wetter zu einer "Rundfahrt" durch Eichgrabens Feld und Flur. Auf dem Feld erfreute uns eine Goldammer mit ihrem Gesang und zeigte sich und sogar. Es war auch sehr schön in den Gärten die vielen Blumen zu sehen.

28.07.2009
Was bin ich doch für ein "Murmeltier"! Gestern halte ich lange Mittagsschlaf und heute schlafe ich mal wieder noch, als Manu zum Dienst eintrifft. Das Wetter macht es einem aber auch einfach, denn heute ist es schon wieder grau in grau. Zur Mittagszeit ist Physiotherapie angesagt und danach kann ich "endlich wieder" schlafen. Nach Mittagsruhe und Vesper kommt Kerstin V. vorbei und überrascht uns mit selbstgemachter Quarkspeise, die uns jetzt schon schmeckt! - Lieben Dank! Nach dem sich Kerstin verabschiedet hat, nutzen wir den Nachmittag noch gemeinsam zu einem Ausflug zum Krematorium um meinen Eltern frische Blumen auf`s Grab zu bringen. Wieder zu Hause angekommen, wird noch das Tagebuch aktualisiert und dann ist schon wieder Abendbrotzeit.

27.07.2009
Vom Sonntag sei nachgetragen, dass am Abend Jule anrief, worüber wir uns sehr gefreut haben. Rüdiger ist ja für 14 Tage zum Studienprojekt in der Lüneburger Heide, wo es ihm sehr gut gefällt.
Als Manu ihren Dienst beginnt, scheint die Sonne - was sogar den ganzen Tag mal so bleibt. Der Montag verläuft recht ruhig, ich halte einen ellenlangen Mittagsschlaf von fast 3 Stunden. So bin ich bestens ausgeruht, als Kerstin zur Physiotherapie kommt. Sie erfreut mich mit einem schönen Sonnenblumenstrauß, der jetzt das Fensterbrett ziert. Vielen Dank dafür! Der übrige Nachmittag wird im Internet verbracht. Abends meldet sich Rüdiger von seiner "Tournee". Er und seine Kommilitonen haben heute einen freien Tag und sitzen am Badesee. Am Sonntag geht es dann für ihn wieder zurück nach Hamburg.

26.07.2009
Ein schöner Sonntag beginnt mit meinem Vollpflegeprogramm. Nachdem mich Simone geduscht und die Haare gewaschen hat und wir gerade bei der Maniküre sind, grinst Luis durchs Fenster. Wir freuen uns über den Besuch von Andreas und Luis, denn heute geht es wieder zurück nach Dresden. Während Simone mir das Frühstück reicht macht Luis seine Faxen mit uns. Er hat inzwischen gelernt an einer Hand zu laufen und macht das recht ordentlich. Nachdem sich die Beiden verabschiedet haben, halte ich meinen Mittagsschlaf und nach der Vesper fährt Wolfgang mit seinen Frauen (Simone, Biene und ich) zu den Schlegler Teichen. Biene tobt sich hier wieder mal richtig aus und wir erfreuen uns an der Natur. Zum Abschluss wird meinem Wunsch nachgekommen - Schwarzbier zu trinken und eine Bockwurst zu essen. Zum Abendbrot nehmen wir leckere Fischsemmeln mit. Simone beendet heute schon wieder ihren Dienst bei mir. Sie hat jetzt Urlaub und wir wünschen ihr schönes Wetter, erlebnisreiche Tage und gute Erholung.

25.07.2009
Oje, Simone bringt Regen mit. Hoffentlich hört dieser bis Mittag auf, denn da heiratet in Zittau Conni E. und wir möchten ihr gern persönlich gratulieren. Zum Glück spielt das Wetter mit. Als das Brautpaar aus dem Standesamt kommt, scheint die Sonne. Auch Corina, Andreas und Luis sind zum Rathaus gekommen und Luis gibt der Braut eine kleine Rose. Wir wünschen den frisch Vermählten alles Liebe und Gute. Nachdem wir wieder zu Hause waren, unternimmt Simone mit mir einen Spaziergang durch Eichgraben. Wir schaffen es diesen im trockenen zu beenden, denn unmittelbar danach schüttet es aus Kannen. Der Rest des Nachmittages verläuft ruhig, Simone und ich stöbern im Internet.

24.07.2009
Als Manu eintrifft, schlafe ich (mal wieder) noch. Alle bemühen sich, leise zu sein, nur Biene macht "Rabatz" - so dass ich durch lautes Gebell munter werde. Frisch gewaschen und vom Frühstück gestärkt, zu dem Manu wieder Brötchen beisteuerte, werde ich gemeinsam von Astrid und Manu in den Rollstuhl gesetzt und es geht zur Ergotherapie auf die Terrasse. Astrid bewegt mich durch und Manu nutzt die Zeit, um u.a. meinem Bett eine monatliche "Komplett-Reinigung" zu verpassen. Auch Susi traut sich zaghaft nach draußen und erobert vorsichtig den Garten, wobei ihr der grüne Rasen nicht sehr "geheuer" scheint. Nach der Ergotherapie unternehmen wir noch gemeinsam mit Astrid und Biene einen kleinen Rundgang zu Oma Kerstin, aber diese ist mit Luis leider "ausgeflogen". Kurz nach dem wir wieder zu Hause sind, kehrt auch Wolfgang vom Wocheneinkauf zurück. Er überreicht mir einen wunderschönen Blumenstrauß, den Christel und Günther M. mit besten Grüßen mitgeschickt haben. Ich habe mich sehr darüber gefreut, herzlichen Dank dafür! Nach meinem Mittagsschlaf und der Vesper verweilen wir im Internet und "basteln" am Tagebuch. Am Wochenende kommt Simone und Manu hat kurz Zeit zu "verschnaufen", denn ab Montag wartet ein wahrer "Dienstmarathon" auf sie.

23.07.2009
Ein spannender und erlebnisreicher Tag liegt hinter uns! Zunächst tanke ich Kraft beim Frühstück mit frischen Brötchen von Manu. Gemeinsam mit Ergotherapeutin Astrid hatten wir uns vorgenommen, mit mir einen Stehversuch zu unternehmen. Astrid hat sich dazu als Verstärkung Praktikantin Julia mitgebracht. Zunächst werde ich in den Rollstuhl gesetzt und ins Wohnzimmer gefahren. Dort bekomme ich von Astrid und Julia Gipsschienen an die Beine gelegt, welche noch mit Zugbinden fixiert werden. Das soll zur Stabilisierung der Kniegelenke dienen und uns den "Versuch" erleichtern. Unter die Schuhe bekomme ich noch rutschfeste Unterlagen gelegt. Nun kann der Versuch beginnen: Julia hält meine Füße, Astrid meinen Rücken, Wolfgang stabilisiert das Becken und Manu stützt meinen Kopf. So gelingt es ihnen, mich in den Stand zu bringen! Nach einem Jahr ein ganz neues Gefühl, ohne Beschwerden (wie z.B. Schwindel)! Ich komme mir in der Stehposition richtig groß und "erhaben" vor. Astrid, Julia und Manu sind richtig erstaunt, wie groß ich wirklich bin, denn im Bett und im Rollstuhl fällt das nicht so auf. Nach diesem sportlichen "Highlight" genieße ich die Vesper. Kurz darauf besucht uns Oma Kerstin mit Luis. Gleichzeitig ruft Corina an, aber für den Kleinen ist das Telefon interessanter als die Stimme seiner Mutter. Wir haben viel Spaß mit ihm! Am Abend werden sie am "nach Hause gehen" gehindert, da ein mächtiges Gewitter schneller da war als vermutet. Als Blitz und Donner etwas nachgelassen haben, es aber noch regnet, flitzt Kerstin nach Hause, um das Auto zu holen. Luis bleibt in der Zeit bei uns und Opa macht mit ihm Faxen. Als Kerstin und Luis sich dann auf den Heimweg machen, ist der Kleine zwar schon recht müde aber trotzdem noch gut gelaunt.

22.07.2009
Als Manu ihren Dienst heute antrat, wachte ich gerade erst auf und die Sonne schien zum Fenster herein. Während Manu mich "tagfein" macht, holt Wolfgang Angelika. Auf sie wartet u.a. ein Berg Bügelwäsche, den sie erfolgreich "bezwingt". Ihr Arbeitseifer wird etwas gebremst, da ein Mitarbeiter von Cordamed die Küche in Beschlag nimmt, um mein Beatmungsgerät routinemäßig zu überprüfen. Das Ganze dauert fast zwei Stunden. Im Gespräch mit ihm erfahren wir, dass es für das Gerät noch einen extra Akku mit ca. 16 Stunden Nutzungsdauer gibt. Dieser wäre für unsere Ausflugstouren nahezu ideal, auch wenn er etwas "preisintensiver" ist. Auf alle Fälle wird "das gute Stück" beantragt. Gut ausgeruht vom Mittagsschlaf ist "Sportstunde" mit Kerstin angesagt. Da sich am Nachmittag der Himmel immer mehr verdunkelt, bleiben wir drin, erledigen Büroarbeit und teilen der Welt mit, was es so Neues gibt.

21.07.2009
Heute Nachmittag wollen wir mit Oma Kerstin und Luis in den Tierpark gehen. Hoffentlich macht uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung. Vorher steht Physiotherapie bei mir auf dem Plan und anschließen ein kleines Mittagsschläfchen. Als ich erwache, scheint die Sonne und wir können unseren Ausflug wagen. Der Tierpark ist gut besucht und Luis staunt über Mensch und Tier. Er schiebt seinen Kinderwagen durch die "Prärie" und hat dabei schon eine gute Ausdauer! Dabei ist er quietschvergnügt und wir haben viel Spaß mit ihm - und er hoffentlich auch mit uns! Es hat uns allen sehr gefallen!

20.07.2009
Die neue Woche beginnt mit Schönheitspflege: Ich werde geduscht und bekomme die Haare gewaschen, dabei schaffe ich es wieder, beim Haare waschen keine Beatmungsmaske zu tragen und den Kopf gerade zu halten. Danach genieße ich in Ruhe das Frühstück. Das Wetter lädt nicht zum Rausgehen ein, dafür halte ich einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Nach der Vesper habe ich bei Kerstin Physiotherapie und danach wird noch das Tagebuch aktualisiert.

19.07.2009
Erholt vom Urlaub steht mir ab heute Manu wieder zur Seite. Biene ist davon so fasziniert, dass sie Manu ohne zu bellen aber schwanzwedelnd begrüßt. Während mich Manu wäscht und anzieht, haben wir uns allerhand zu erzählen. Am Nachmittag kommen Andreas, Corina und Luis zu uns. Mit dem Kleinen vergeht die Zeit wie im Fluge. Luis krabbelt bzw. läuft mit Unterstützung durchs Haus und auch Biene ist vor ihm nicht sicher. Er strahlt vor Freude über neu Entdecktes und versucht, bei Musik im Rhythmus zu wackeln. Diese Woche bleibt Luis bei Oma Kerstin, Corina und Andreas fahren morgen nach Dresden zurück. Wir sind alle gespannt, ob das so ohne Mama und Papa klappen wird und wer am Ende wen mehr vermisst.

18.07.2009
Katzenkind Susi ist heute mit der 2. Impfung dran, so dass Wolfgang mit ihr zum Tierarzt fährt. Während dessen läuft mein Waschprogramm ab und danach warten frische Brötchen auf uns, die Heidi uns mitgebracht hat. So ist das Frühstück wieder sehr lecker, Danke Heidi! Der vorhergesagte Wetterwechsel ist eingetreten. Es ist kühl und verregnet. So nutze ich die Zeit für einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Nach der Vesper vertreiben Heidi und ich uns die Zeit am Computer. Dabei amüsieren wir uns über Beiträge des Arztes und Kabarettisten E. von Hirschhausen - sehr zu empfehlen! Als wir das Tagebuch aktualisieren, meldet sich Rüdiger telefonisch, worüber wir uns sehr freuen. Er ist jetzt im Rahmen eines Workshops im Norden Deutschlands unterwegs. Er berichtet uns auch, dass er zwischenzeitlich krank war und Antibiotika nehmen musste. Am Dienstag muss er noch 1x zum Arzt, in der Hoffnung, dass dann wieder alles in Ordnung
ist. Heidi hat heute ihren letzten Arbeitstag und freut sich auf 3 Wochen Urlaub. Wir wünschen ihr schönes Sommerwetter und gute Erholung!

17.07.2009
Heute ist endlich mal Hochsommer mit Temperaturen um 30 C. Bei der Ergotherapie im Garten, kommt man fast ins schwitzen. Wolfgang und Biene suchen den Schatten, denn Beide vertragen die hohen Temperaturen nicht so richtig. Nachdem mich Astrid durchbewegt hat, unternehmen wir Frauen(Heidi,Astrid,Biene und ich) einen kleinen Spaziergang und bringen bei Kerstin V. Hauffes Geburtstagsgeschenk vorbei. Unser Garten wird von Ralf und Jana heute endlich wieder in Ordnung gebracht.
Jetzt sieht es wieder gut aus, der Rasen ist gemäht und die Hecken sind verschnitten. Für den Abend hatten wir uns heute vorgenommen in das Konzert des Jugendorchesters Europara in die Johanniskirche zu gehen. Doch leider gab es keine Rollstuhlfahrerplätze mehr. Wenigstens konnte Heidi mit ihrem Mann noch Restkarten bekommen. Wir wünschen ihnen einen schönen Abend.

16.07.2009
Die Sonne lacht ins Fenster, so dass wir die Ergotherapie mit Astrid nach draußen verlegen. In dieser Zeit kann Angelika ungestört den Hausputz machen. Während Astrid meine Schultern und Arme trainiert, beobachten wir unser Katzenkind Susi, dass ganz vorsichtig den Garten erobert. Mutter Schnurri betrachtet das Ganze in Lauerstellung und springt ab und an zu ihrem Kind. Als Astrid sich verabschiedet hat, machen Heidi und ich einen Spaziergang durch Eichgraben. Als wir zurück kommen, wartet schon Kerstin K. auf uns. Wir gratulieren ihr nachträglich zu ihrem Geburtstag. Sie sind zur Zeit etwas von der Außenwelt abgeschnitten, da weder Telefon noch Internet funktionieren. Zur Vesper brachte sie uns selbst gebackenen Kuchen  mit und zum Abendbrot Kartoffelsalat. Es hat uns alles sehr gut geschmeckt, besten Dank!!

15.07.2009
Graues Wetter wie im November bestimmt den Vormittag. In der Hoffnung die Sonne hervor zu locken, esse ich meinen Frühstücksteller leer- und es klappt!? Der Nachmittag gestaltet sich wettermäßig freundlich. Nachdem mich Kerstin zur Physiotherapie durchbewegt hat, gehts in den Rollstuhl. Wir fahren auf die Terrasse, wo zeitgleich Bernd und Ilona St. zum Besuch eintreffen. Wir trinken gemeinsam Kaffee und lassen uns den mitgebrachten Kuchen schmecken. Danke dafür! Bei viel Unterhaltung vergeht die Zeit sehr schnell. Zum Abendessen hält Heidi eine Überraschung parat. Sie hat Blätterteigrollen gefüllt mit Schinken und Käse gebacken, diese munden uns sehr gut. Danke Heidi!

14.07.2009
Nachdem ich tagfertig bin und gefrühstückt habe, trifft Kerstin zur Physiotherapie ein. Sie hatte jetzt 2 Wochen Urlaub und trauert dem schönen Wetter in Frankreich nach. Gut erholt macht sie sich bei mir ans Werk und nebenbei wird viel geschnattert. Danach halte ich meinen wohlverdienten Mittagsschlaf. Am Nachmittag passiert nichts weiter Aufregendes. Heidi und ich traktieren lediglich den Computer.

13.07.2009
Am Vormittag fährt Wolfgang mit Biene zum Tierarzt, um ihr den alljährlichen "Tüv" zu verpassen. Die Untersuchung ergibt, dass unsere 15 Jahre alte Dame noch top fit ist. Darüber freuen wir uns sehr. Im Posteingang erwartete uns die nächste, freudige Überraschung. Corina mailte uns aktuelle Fotos vom Geburtstagskind Luis. Eins haben wir gleich als neuen Desktophintergrund eingesetzt. Am Nachmittag besuchen uns Fredericke und Susanne vom Chor. Das Wetter lässt es zu, dass wir gemeinsam auf der Terrasse sitzen können. Die noch warmen Muffins von Fredericke  munden uns allen sehr gut. Vielen Dank für alles!! Beim Erzählen vergeht die Zeit sehr schnell. Abends telefonieren wir noch mit Andreas und freuen uns, dass alle 3 wohlauf sind.

12.07.2009
Zum Sonntag bringt Heidi den Sonnenschein mit, der uns zwar nicht durchweg erfreut, aber immerhin etwas. Nach dem Frühstück telefonieren wir ausgiebig mit Silvia E. und gratulieren ihr nachträglich zum Geburtstag. Danach ruft Wolfgang bei den neuen Katzeneltern an, um sich nach dem Befinden des Mohrles zu erkundigen. Gundel und Peter hatten uns gestern erzählt und waren total unglücklich, weil die Katze sich nur versteckt, kaum frisst und äußerst scheu reagiert. Doch heute können sie uns Erfreuliches berichten. Die Katze ist aus ihrem Versteck hervor gekommen, nimmt Futter an und wird langsam zutraulich. Auf meinen Mittagsschlaf verzichte ich, ich werde in den Rollstuhl gesetzt und Wolfgang, Heidi und ich fahren nach Zittau zum Stadtfest. Dort treffen wir zahlreiche Bekannte und Chormitglieder, mit denen wir ein Schwätzchen machen. In der Innenstadt ist es durch das Pflaster nicht unbedingt leicht, mit dem Rollstuhl voran zu kommen. Heidi bzw. Wolfgang müssen allerhand Kraft aufwenden, um mich über das Pflaster zu holpern. Mit Fischsemmeln und Schaschlyk im Gepäck kehren wir nach Hause zurück und ich genieße zur Vesper die Fischsemmel. Während Wolfgang im Fernsehen Sport guckt, machen wir Damen uns über das Tagebuch her, damit jeder der zum Wochenanfang reinschaut, auf dem neuesten Stand ist.

11.07.2009
Heute ist ein ganz besonderer Tag, denn Luis wird 1 Jahr alt! Doch zunächst bekomme ich von Heidi ein Vollwaschprogramm inklusive einer feschen Fönfrisur. Heidi kann das Frisieren richtig gut. Strahlend sauber genieße ich das Frühstück, was ich heute in 2 Etappen einnehmen muss. Denn zwischendurch wurde meine Luft knapp, so dass mir Heidi dass Beatmungsgerät anlegte. Frisch gestärkt mit Luft und dem restlichen Frühstück riefen Wolfgang und ich in Dresden an, um Luis zu gratulieren. Das Geburtstagskind ist gesund, schlief jedoch während unseres Telefonats mit Andreas. Wir hoffen Luis bald wiedermal persönlich drücken zu können. Morgen wird er erst einmal mit Mama und Papa an der SZ-Fahrradtour teilnehmen. Wir sind gespannt, ob ihm die Mitnahme auf dem Fahrrad gefällt. Bei uns verläuft der Nachmittag recht ruhig. Zum Spaziergang lädt das Wetter nicht sonderlich ein. Heidi und ich nutzen den Nachmittag um das Tagebuch zu aktualisieren.

10.07.2009
Astrid bewegt heute meine Arme auf der Terrasse durch. Diese brauchen am Anfang etwas Anlauf, doch dann zeigen sie sich beweglich. Gemeinsam mit Astrid,Heidi und Bine unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang und schaffen es gerade so vor dem Gewitterregen wieder im Trockenen zu sein. Bei strömenden Regen gönne ich mir einen Mittagsschlaf, während Wolfgang vom Wochenendeinkauf zurückkehrt. Den restlichen Nachmittag stöbern Heidi und ich im Internet.

09.07.2009
Unsere Katzenkinder sind heute 13 Wochen alt. Von dem schwarzen müssen wir uns heute trennen, denn es wird am Nachmittag abgeholt. Nachdem ich gefrühstückt habe setzen mich Simone und Astrid in den Rollstuhl, denn es geht zur Ergotherapie ins Wohnzimmer. Dabei teste ich die Armschale am Schreibtisch, wodurch ich die Computermouse etwas besser bedienen kann. Wir müssen uns jetzt nur noch was einfallen lassen, damit meine Hand nicht so von der Mouse rutscht, wenn ich mit dem rechten Ringfinger die linke Mousetaste bediene. Anschließend gehen wir nach draussen und Simone rollert mich wieder durch Eichgraben. In der Zeit kann Angelika, ohne von uns gestört zu werden, die Wohnung putzen. Nach meinem kurzen Mittagsschlaf überrascht mich Wolfgang mit frischen Süsskirschen, nach denen sich Simone und ich schon tagelang sehnen - hmmm, die schmecken lecker. Danke, Wolfgang! Am Nachmittag kommt  meine Freundin Gundel mit Familie, um die Katze abzuholen. Wir wünschen ihr, dass sie sich schnell in ihrem neuen Zuhause eingewöhnt. Sie wird uns am Anfang fehlen. Danach nutze ich die Zeit, um mit Simone den Papierkram zu erledigen und das Tagebuch zu aktualisieren. Leider ist Simone heute schon wieder den letzten Arbeitstag hier, wir haben wieder viel zusammen gelacht und ich freue mich schon auf ihren nächsten Einsatz bei mir.

08.07.2009
Als ich gerade mit dem Frühstück fertig bin, klingelt es und der Vertreter vom Sanihaus Schaub-Rehatechnik bringt meinen E-Rollstuhl repariert zurück. Gleichzeitig hat er zur Probe eine Sensor Fingersteuerung montiert, die ich hoffe mit dem rechten Ringfinger bedienen zu können. Leider geht das Experiment schief, da keiner meiner Finger die wenige Kraft hat, die gebraucht wird, um das Teil zu bedienen - schade! Der Vertreter will sich jedoch kundig machen Betreffs einer Augensteuerung. Er wird sich zum gegebenen Zeitpunkt melden. Ausserdem hat er für meinen Schreibtisch eine bewegliche Armschale mitgebracht, die mir bestens hilft und meinem Arm Halt gibt, wenn ich mit dem Ringfinger die Mouse bediene. Nachdem der Vertreter sich verabschiedet hat will ich eigentlich mit Simone nach draussen, doch ein kräftiges Gewitter hält uns davon ab.
Da es sehr dunkel geworden ist, sitzen wir gemütlich bei Kerzenschein und Kaffee in der Küche. Am Nachmittag geben sich bei mir die Ärzte die Klinke in die Hand. Zuerst kommt der Hausarzt und im Anschluss die Neurologin. Beide äussern sich zufriedenstellend über mein Befinden. Mein Blutdruck ist mit 125/80 in Ordnung, das Ergebnis der Blutuntersuchung liegt im Grenzwertbereich. Ich sag es ja schon immer, dass ich "kerngesund" bin
Lächeln.
Bevor es das Abendbrot gibt, reicht die Zeit noch, um einen Spaziergang durch Eichgraben zu machen. Danach freue ich mich auf das Abendessen, welches Simone zubereitet und mitgebracht hat. Es gibt Bulette mit Möhrengemüse und Kartoffelbrei. Vielen Dank dafür!

07.07.2009
Nach dem täglichen Procedere am Vormittag nutzen Simone und ich das schöne Wetter und machen einen 1,5-stündigen Spaziergang. Es ist eine sehr angenehme Temperatur zum Wandern und wir genießen die Natur. Nur meine Atemmaske nervt uns etwas, weil sie einfach nicht richtig sitzen will. Da ich aber seid vergangener Woche eine neue Maske habe passen wir diese am Nachmittag an. Es ist ebenso eine Hybridmaske, wie die alte und sie sitzt auf Anhieb. Nach Mittagsschlaf und Kaffeetrinken setzen wir uns auf die Terrasse. Wir schwelgen in Urlaubserinnerungen in Tunesien und schauen uns die Fotos davon an. Am Abend ruft Gabi P. aus Berlin an und wir halten einen ausgiebigen Frauenschwatz.

06.07.2009
Die Woche fängt sehr gut an. Ich bekomme das volle Pflegeprogramm von Simone mit Duschen, Haare waschen etc., und fühle mich danach wie neu geboren. Über den Mittag nutzen wir das trockene Wetter und unternehmen einen ausgiebigen Spaziergang. Dabei muss Simone viel Kraft aufwenden, um mich im Rollstuhl über Feld und Flur zu fahren. Nach knapp 2 Stunden kehren wir zurück und ich mache einen ebenso langen Mittagsschlaf. Nach der Vesper schauen wir uns Fotos an und surfen im Internet.

05.07.2009
Als Simone kommt und an mein Bett tritt sind stehen schon Massen davor, Rüdiger, Andreas, Corinna und Luis. Heidi hat jetzt erst mal ein paar Tage frei und Simone steht mir zur Seite. Während Simone mit das Frühstück reicht, sitzt Luis mit auf meinem Bett und beobachtet alles akribisch. Ganz besonders hat er Biene ins Herz geschlossen, wenn er in ihrer Nähe ist, juchzt er voller Freude. Am Mittag verlassen uns die Dresdner wieder. Gemeinsam mit Rüdiger, Simone, Wolfgang, Biene und mir unternehmen wir eine ausgiebigen Waldspaziergang und zeigen uns gegenseitig giftige Pilze. Wieder zurückgekehrt trinken wir gemeinsam auf der Terasse Kaffee und um 15 Uhr heisst es auch für Rüdiger wieder Abschied nehmen. Wolfgang fährt ihn zum Bahnhof, wo er 15.19 Uhr mit dem Zug Richtung Hamburg düst, Ankunft: 21.38 Uhr. Den Rest des Nachmittags nutzen Simone und ich das Tagebuch zu aktualisieren. Andreas meldet sich von Dresden und teilt mit, dass sie wieder gut angekommen sind. Für uns alle war es ein wunderschönes Wochenende.

04.07.2009
Heidi hat heute frische Semmeln mitgebracht, die wir uns zum Frühstück gut schmecken lassen. Als wir gerade fertig sind, trudelt die Jugend ein.
Luis ist zunächst ganz verschlafen und durchgeschwitzt von der Autofahrt. Ich werde in den Rollstuhl gesetzt und wir müssen leider im Wohnzimmer bleiben, da es draussen gewittert. Nachdem Onkel Rüdiger seinem Neffen das Mittagessen gefüttert hat, haben wir für Luis eine vorzeitige Überraschung. Er bekommt von uns ein blaues Bobby Car, was er sofort - gar nicht mal ungeschickt -  in Beschlag nimmt und über das ganze Gesicht strahlt. Luis und seine Eltern machen einen ausgiebigen Nachmittagsschlaf, ich selbst auch, Wolfgang und Rüdiger versuchen sich inzwischen als Trucker in Amerika und fahren dabei den ein oder anderen Baum um. Nachdem alle wieder munter sind, trinken wir gemeinsam Kaffee und sitzen in gemütlicher Runde zusammen. Das Abendessen lassen wir uns vom Cavallino anliefern und sind danach tüchtig satt.

03.07.2009
Im Rollstuhl geht es mit mir zur Ergotherapie auf die Terasse. Astrid und Julia bewegen mich zunächst durch und anschließend erhalte ich eine Klangschalentherapie. Ich empfinde es als angenehm, kann aber keine direkten Veränderungen feststellen. Wolfgang nutzt die Zeit für den Wocheneinkauf. Da das Wetter schön ist, unternimmt Heidi mit mir am Nachmittag einen Spaziergang durch Eichgrabens Wald. Auf dem Rückweg begegnen wir Wolfgang M., der gerade mit dem Auto auf dem Weg nach Hause ist. Wir machen einen kleinen Plausch. Am Abend meldet sich Rüdiger telefonisch aus Dresden, wo er gerade mit dem Zug angekommen ist. Er teilt uns mit, dass Corinna, Andreas, Luis und er morgen Vormittag zu uns gefahren kommen. Wir freuen uns schon darauf.

02.07.2009
Der Donnerstag ist wieder Einsatzzeit für unsere Angelika. Neben dem Hausputz bezieht sie die Betten mit unserer neuen Sommerbettwäsche. Ich bin zu dieser Zeit mit Astrid wieder auf der Terrasse und werde kräftig durchbewegt. Begleitet werden die Übungen vom anhaltenden Donnergrollen! Nach der Ergotherapie gehts zurück ins Wohnzimmer und wir informieren uns anhand eines Videos über die Klangschallentherapie. Astrid bietet diese Therapie unter anderem an und ich möchte sie demnächst mal ausprobieren. Nach Mittagsschlaf und Vesper strapazieren wir den Computer mit den üblichen Arbeiten.


01.07.2009
Als ich erwache, steht schon Sr. Petra vom Hausarzt vor meinem Bett, um von mir Blut zu zapfen. Das Blutabnehmen ist in sofern etwas schwieriger geworden, da die Blutgefäße am Handrücken genutzt werden müssen. Im Anschluss steht schon Heidi bereit, um mit mir das morgendliche Programm zu absolvieren. Währenddessen fährt Wolfgang mit Schnurri zum Tierarzt, da sie heute mit sterilisieren dran ist. Als er sie dann gegen Mittag wieder abholen kann, ist sie bereits aus der Narkose erwacht und hat alles gut überstanden. Zu hause wird sie von Biene und Susi freudig beschnuppert, nur das schwarze Kind scheint die Mama nicht wieder zu erkennen. Es trappt mit Buckel und buschigem Schwanz davon. Da ich diese und nächste Woche keine Physiotherapie habe, da Kerstin im Urlaub ist, kommt Astrid 1x zusätzlich zur Ergotherapie. Ich werde von Astrid und Praktikantin Julia in den Rollstuhl gesetzt. Wir fahren auf die Terrasse und meine Arme und Beine werden durchbewegt. Anschließend unternimmt Heidi mit mir einen Spaziergang nach Hartau. Die Sonne zeigt was sie kann und es ist ziemlich heiß. Als wir wieder zu hause sind, sitzt Wolfgang in der Küche, umringt von allen Vierbeinern und macht für das Abendbrot Schaschlyks. Diese schmeckten uns allen sehr lecker!!